Frau sitzt mit bloßen Beinen auf einem weißen Laken

Furunkel und Karbunkel: So entsteht die Haarbalgentzündung

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Furunkel und Karbunkel: Eine kurze Übersicht

Furunkel und Karbunkel: Diese unangenehmen Entzündungen sind weit verbreitet und viele Menschen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal davon betroffen. Ein Furunkel ist eine tiefgehende Entzündung des Haarbalgs (auch Follikel genannt), der durch eine Infektion hervorgerufen wird. Wenn mehrere Furunkel zusammenwachsen, handelt es sich um einen Karbunkel.

Die Haarbalgentzündung wird häufig mit einem Pickel verwechselt. Wo der Unterschied liegt, wie ein Furunkel entsteht und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was sind Furunkel und Karbunkel?

Furunkel sind Hautinfektionen, die meist durch Bakterien verursacht werden. Sie entstehen, wenn sich ein Haarfollikel (Haarbalg) und das umgebende Bindegewebe entzündet und sich in der Folge ein schmerzhafter, roter Knoten mit Eiterkapsel ausbildet. Die Entzündung lässt das Gewebe um den Haarbalg absterben, wodurch ein Hohlraum entsteht, der sich mit Eiter füllt.

Frau untersucht ihre Achsel
Furunkel treten häufig an Stellen auf, die Reibung ausgesetzt sind oder an denen Haarentfernung üblich ist, wie zum Beispiel den Achseln.

Grundsätzlich können Furunkel an allen behaarten Körperstellen entstehen. Besonders häufig treten diese tiefgehenden Haarbalgentzündungen am Hals, Nacken oder auf der Kopfhaut auf. Männer sind häufiger von Furunkeln im Gesicht betroffen, etwa wenn sich ein Barthaarfollikel entzündet.

Ebenfalls gängig sind Furunkel im Intimbereich, am Gesäß, in der Leistengegend oder unter den Achseln. An diesen Stellen ist die Haut verstärkt Reibung ausgesetzt oder wird oftmals durch kleinere Verletzungen, etwa bei der Rasur, gereizt. So können Bakterien in den Körper gelangen und die Entzündung hervorrufen.

Wenn mehrere Furunkel zusammenwachsen, bilden sie einen Karbunkel. Dieser reicht meist noch tiefer in das Gewebe hinein. Darüber hinaus können weitere Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und Mattigkeit auftreten.

Achtung: Auf keinen Fall solltest du versuchen, einen Furunkel auszudrücken. Denn das Risiko, dass sich die Infektion dadurch verschlimmert oder sogar eine Sepsis (Blutvergiftung) entsteht, ist sehr hoch.

Furunkel: Ursachen für Haarbalgentzündungen

Haarbalgentzündungen und die daraus resultierenden Furunkel entstehen meist aufgrund einer bakteriellen Infektion. Häufig ist das Bakterium Staphylococcus aureus verantwortlich, das bei vielen Menschen auf der Haut vorkommt.

Vektorgrafik zum Aufbau der Haarwurzel
Ein Furunkel entsteht, wenn sich der Haarfollikel in der Haarwurzel entzündet.

Die Erreger dringen über den Haarbalg in die Haut ein und breiten sich bis in die tieferen Hautschichten aus. Dort rufen sie eine eitrige Entzündung hervor. Wenn der Eiter nicht abfließen kann, etwa da der Ausgang der benachbarten Talgdrüsen verstopft ist, entsteht eine tastbare, abgetrennte Eiterkapsel. So verhindert der Körper, dass sich die Entzündung weiter im Körper ausbreitet.

Verschiedene Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion in Form eines Furunkels. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:

  • Winzige Verletzungen, z. B. beim Rasieren
  • Starke Reibung, z. B. durch Kleidung
  • Starkes Schwitzen
  • Falsche Hautpflege
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Chronische Erkrankungen, z. B. Diabetes mellitus

Wenn Furunkel an mehreren Körperstellen gleichzeitig oder immer wieder auftreten, sprechen medizinische Fachleute von einer Furunkulose. Insbesondere Menschen, die von einer Immunschwäche oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes betroffen sind, haben ein erhöhtes Risiko eine Furunkulose oder Karbunkel auszubilden.

Symptome: So erkennst du einen Furunkel

Wenn du eine etwa 2-3 cm große Entzündung in Form eines Knotens unter der Haut entdeckst, könnte es sich um einen Furunkel handeln. Furunkel sind meist sehr schmerzhaft und fühlen sich warm an. Die Haut ist gerötet und der Eiter im Inneren des Furunkels kann weiß-gelblich durchschimmern.

Typische Symptome eines Furunkels sind:

  • schmerzhafter Knoten unter der Haut (2-3 cm)
  • Schwellung und Rötung
  • Eiterkapsel im Inneren

Bei einer schwerwiegenden Entzündung können zudem Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schüttelfrost auftreten.

Furunkel oder Pickel – wo ist der Unterschied?

Eine junge Frau untersucht ihr Gesicht vor dem Spiegel auf einen Furunkel oder Pickel.
Ob es sich um einen Furunkel oder Pickel handelt, ist für Laien nicht immer leicht zu erkennen.

Nicht immer ist ein Furunkel eindeutig zu erkennen. Insbesondere für Laien kann es schwierig sein, zu unterscheiden, ob es sich bei einer Entzündung um einen Furunkel oder einen Pickel handelt. Doch Pickel unterscheiden sich von Furunkeln sowohl in der Ursache, die die Entzündung hervorruft, als auch in ihrer Erscheinung.

Ein Pickel entsteht, wenn ein Porenausgang verstopft und sich Talg unter der Haut ansammelt, da er nicht ausreichend abfließen kann. Dies kann zu einer Entzündung des umliegenden Gewebes führen, die meist innerhalb weniger Tage von selbst abheilt. Ein Furunkel hingegen entwickelt sich aus einer Haarbalgentzündung und reicht in tieferliegende Hautschichten. Er kann kirschkern- bis walnussgroß werden. Somit sind Furunkel größer als Pickel und liegen tiefer in der Haut. Zudem sind sie in der Regel deutlich schmerzhafter.

Wie werden Furunkel behandelt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Furunkel zu behandeln. Manchmal bildet sich die Entzündung innerhalb weniger Tage zurück und heilt von selbst aus. Häufig ist jedoch eine ärztliche Behandlung notwendig. Beobachte den Furunkel genau und achte auf Veränderungen. Wenn sich innerhalb weniger Tage keine Verbesserung einstellt oder sich die Infektion verschlimmert, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Wichtig ist, dass der betroffene Bereich in Ruhe gelassen wird. Vermeide daher die Stelle weiter zu reizen oder zu kratzen. Auf keinen Fall solltest du versuchen, den Furunkel auszudrücken, ihn aufzustechen oder aufzuschneiden. Die Infektion könnte sich sonst verschlimmern oder im schlimmsten Fall sogar eine Sepsis (Blutvergiftung) auslösen.

Um einen Furunkel zu entfernen, lässt man ihn in der Regel „reifen“. Dies bedeutet, dass die Eiterkapsel heranreift, bis sie aufplatzt und sich entleert. Anschließend schließt sich die Wunde und kann ausheilen. Bis ein Furunkel reif ist, kann es einige Tage bis wenige Wochen dauern.

Um den Prozess zu beschleunigen, kann die Stelle lokal mit Zugsalbe behandelt werden. Auch Wärmebehandlungen, etwa mit feucht-warmen Kompressen können den Furunkel schneller zum Reifen bringen. Häufig platzt der Furunkel von selbst auf. Alternativ kann der Arzt einen kleinen Schnitt vornehmen und den Eiter so abfließend lassen. In manchen Fällen heilt ein Furunkel auch, ohne sich zu entleeren. Dann baut der Körper den Eiter ab und die Entzündung bildet sich nach und nach von selbst zurück.

In der Regel verläuft die Behandlung eines Furunkels unkompliziert. In manchen Fällen kann jedoch die Gabe von Antibiotika oder ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Insbesondere bei großen Furunkeln sowie Karbunkeln solltest du zeitnah ärztlichen Rat einholen, um Komplikationen zu vermeiden.

3 hilfreiche Tipps, wie du Furunkeln vorbeugen kannst

Da Furunkel und Karbunkel als Folge einer bakteriellen Infektion entstehen, ist es schwierig sie vollständig zu vermeiden. Minimale Verletzungen oder Hautreizungen reichen bereits aus, damit die Erreger in den Körper gelangen. Dennoch kannst du Furunkeln vorbeugen: Indem du auf eine gute Hautgesundheit achtest und deinen Körper darin unterstützt, Erreger abzuwehren und die Entzündung nicht entstehen zu lassen. Wie dir das gelingt, verraten wir dir in unseren 3 hilfreichen Tipps.

1. Tipp: Stärke dein Immunsystem

Ein starkes Immunsystem ist die beste Abwehr gegen Keime und Erreger, die Infektionen hervorrufen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Erholung sowie Bewegung unterstützen die Immunabwehr. Wenn du zudem auf Rauchen und Alkohol verzichtest, stärkst du deinen Körper und deine Gesundheit zusätzlich.

2. Tipp: Vermeide Hautreizungen

Du kannst das Risiko von Hautverletzungen und -reizungen minimieren und so Infektionen wie Furunkeln vorbeugen. Trage luftige und lockere Kleidung, die die Haut atmen lässt und nicht scheuert.

Achte zudem auf eine gute Hygiene bei der Rasur und verwende stets eine scharfe und saubere Klinge. Vor allem Furunkel im Intimbereich entstehen häufig in Folge einer Intimrasur. Ein sanftes Peeling vor der Rasur und eine hautberuhigende Pflege danach – wie zum Beispiel die UreaRepair Original Lotion 3% –, helfen der Haut, sich schnell zu regenerieren.

3. Tipp: Eine gute Hautpflege für gesunde Haut

Um Infektionen und Hauterkrankungen vorzubeugen, ist eine gute Hautpflege das A und O. Denn sie bildet die Grundlage für gesunde Haut mit einer effektiven Schutzbarriere gegen Erreger und Keime. Für eine besonders sanfte und zugleich effektive Reinigung bietet sich die ph5 Feuchtigkeitsbewahrende Waschlotion an. Die Formel bewahrt die hauteigene Schutzfunktion und reinigt ohne auszutrocknen. Für die Pflege von beanspruchter und empfindlicher Haut hat sich die AtopiControl Pflegeserie bewährt. So lindert etwa die AtopiControl Lotion Juckreiz und Spannungsgefühle und hilft mit ihrer reichhaltigen Formel, gestresste Haut zu beruhigen. So wird Kratzen verhindert und die Hautbarriere bleibt intakt, wodurch Keime nicht mehr in die Haut eindringen und Entzündungen hervorrufen können.

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