Neurodermitis bei Babys – Symptome und Behandlung: Worauf sollten Eltern achten?

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Neurodermitis bei Babys und Neugeborenen

Die gute Nachricht vorweg: Neurodermitis (med. atopisches Ekzem) ist zwar die häufigste Hautkrankheit im Kindesalter – eine Spontanheilung ist jedoch jederzeit möglich*. Allerdings entwickeln mindestens 30 % aller Kinder, die unter Neurodermitis leiden, zumindest zeitweilig auch im Erwachsenenalter Ekzeme.

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die häufig in den ersten Lebensjahren auftritt. Dabei zeigen sich erste Anzeichen und charakteristische Symptome der atopischen Dermatitis, vor allem Juckreiz, oft erst ab dem dritten Lebensmonat.

Bei einer Neurodermitis ist die Hautbarriere geschwächt und das Immunsystem überempfindlich. Betroffene erleben typischerweise einen phasenhaften Verlauf: eine schubfreie („symptomfreie“) Phase und eine akute Phase („Schub“). In beiden Phasen ist eine intensive Hautpflege notwendig und hilfreich.

So erkennen Sie erste Anzeichen für Neurodermitis bei Babys

Wenn Sie Rötungen oder Krusten bei Ihrem Liebling entdecken, sollten Sie für die richtige Diagnose einen Arzt konsultieren.

Der sogenannte Milchschorf kann das erste Anzeichen einer Neurodermitis sein. Dieser äußert sich in Form von Hautrötungen und Krusten im Gesicht, auf der Kopfhaut sowie in den Arm- und Kniebeugen. Der sollte jedoch nicht mit einem "Kopfgneis" verwechselt werden, der hat nichts mit Neurodermitis zu tun. Bei akuten Schüben können sich die atopischen Ekzeme auf den gesamten Körper ausdehnen.

Das größte Problem stellen vor allem die charakteristischen und meist stark juckenden Ekzeme dar. Hier sind die Eltern besonders gefordert: Sie sollten alles dafür tun, die Kinder vom Kratzen abzuhalten, denn das kann die Haut weiter schädigen und zu Entzündungen führen.

Gut zu wissen:
Neurodermitis bei Säuglingen tritt nur sehr selten im Windelbereich auf – hier ist es zu feucht. Allerdings verwechseln Eltern häufig einen Windelausschlag mit den Symptomen von Neurodermitis. Extrem trockene Hautstellen im Windelbereich lassen sich optimal mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe, wie der Aquaphor Protect & Repair Salbe behandeln. Die Salbe bildet einen zuverlässigen Schutzfilm, der wasserdampfdurchlässig ist und gleichzeitig einen Feuchtigkeitsstau verhindert. Dadurch wird ein optimales Milieu zur Hautregeneration ermöglicht.

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Juck-Kratz-Kreislauf

Die Aufgabe der Eltern muss es sein, den Kreislauf aus Jucken und Kratzen zu durchbrechen.

Die Ursachen und Auslöser von Neurodermitis bei Säuglingen

Neurodermitis tritt häufig erst dann auf, wenn mit dem Abstillen begonnen wird und das Baby Beikost erhält.
So süß Katzen auch sein mögen: Ihre Haare können unter Umständen eine Neurodermitis begünstigen.
Der Kontakt der Babyhaut mit Wolle oder Nylon ist ebenfalls als Trigger für Neurodermitis bekannt.

Die Ursachen von Neurodermitis sind nicht eindeutig geklärt. Folgende Erkenntnisse gelten jedoch als gesichert:

  • Die Veranlagung ist größtenteils genetisch bedingt
    Leidet ein Elternteil unter Neurodermitis, liegt das Risiko einer Erkrankung beim Kind bei 40 %. Sind Vater und Mutter betroffen, steigt es auf 67 %.
  • Es liegt in der Familie
    Wenn Allergien in der Familie vorhanden sind, insbesondere Heuschnupfen und Asthma, erhöht sich ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für Neurodermitis.
  • Die Symptome kommen mit dem Abstillen
    Bei Babys tritt das atopische Ekzem häufig nach dem Abstillen und beim Zufüttern mit Beikost auf.
  • Begünstigende Umweltfaktoren
    Neben genetischen Veranlagung spielen auch Umweltfaktoren und körperliche Belastungen, Infekte und Allergene (zum Beispiel Lebensmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare) eine Rolle.
  • Die Herkunft kann entscheiden
    Untersuchungen zeigen, dass Kinder aus Industrieländern mit höherer Schadstoffbelastung sowie aus kalten Klimaregionen häufiger betroffen sind.
  • Späte Eltern tragen mehr Risiko
    Neugeborene sind ebenfalls anfälliger, wenn die Mutter bei der Geburt schon etwas älter ist.

Als Auslöser (sogenannte "Trigger") sind bekannt:

  • Unverträglichkeiten von bestimmten Nahrungsmitteln und Getränken (z. B. Milchprodukte oder Nüsse).
  • Allergien gegen Tierhaare, Pollen oder Hausstaubmilben.
  • Äußere Faktoren, wie beispielsweise Umweltfaktoren, Witterungsbedingungen, Zigarettenrauch, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Kleidung aus Wolle oder Nylon.

Pflegetipps für Neurodermitis bei Babys

Wenn Ihr Baby unter Neurodermitis leidet, empfehlen wir zunächst einmal das Führen eines Tagebuchs. Darin können Sie festhalten, wie sich die Symptome Ihres Babys im Zusammenspiel mit bestimmten Faktoren entwickeln. Das hilft sowohl Ihnen als Eltern mit der Erkrankung umzugehen als auch dem Arzt bei der Diagnose und möglichen Therapieempfehlungen.

Generell spielt die tägliche und gewissenhafte Hautpflege eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und Linderung von Neurodermitis. Mit geeigneten Pflegeprodukten können Sie die Haut Ihres Babys geschmeidig halten, vor Trockenheit schützen und die Symptome reduzieren. Folgendes sollten Sie dabei beachten:

Eincremen leicht gemacht - Tipps für die tägliche Eincreme-Routine

So wichtig wie das tägliche Zähneputzen: regelmäßiges Eincremen! Daran sollen auch Ihre Kleinen schon früh kindgerecht erinnert werden. Denn durch regelmäßiges Eincremen mit der AtopiControl LOTION können sogar bis zu 60% der Schübe verhindert werden*. Setzen Sie auf eine spielerische Routine – unsere Anton-Sticker, die ganz leicht im Badezimmer oder auf den AtopiControl-Tuben aufgeklebt werden können, helfen Ihnen und Ihren Kindern dabei! So können Sie beispielsweise spannende Anton-Geschichten erzählen oder Figuren auf den Rücken malen und erraten lassen.  

* I.Angelova-Fischer, F. Rippke, D. Richter et al, Stand-alone Emollient Treatment Reduces Flares After Discontinuation of Topical Steroid Treatment in Atopic Dermatitis: A Double-blind, Randomized, Vehicle-controlled, Left-right Comparison Study, Acta Derm Venereol, 2018, 98 (5), 517–523.

Die lustigen Anton-Sticker helfen Ihnen und Ihren kleinen Eincreme-Muffeln spielerisch dabei, das tägliche Eincremen nicht zu vergessen.
Die Basispflege der Eucerin AtopiControl Hautpflegeserie stärkt die Barrierefunktion, spendet Feuchtigkeit und verringert Spannungsgefühle.
Baden macht Spaß, keine Frage. Aber beschränken Sie die Badezeit besser auf wenige Minuten. Längeres Baden kann die Haut austrocknen.
  1. Cremen Sie Ihr Baby mindestens zweimal täglich ein – am besten mit einer rückfettenden Salbe oder Lotion, besonders nach dem Baden. Hier bietet sich vor allem die Basispflege der AtopiControl Hautpflegeserie an. Während Omega-6-Fettsäuren und Ceramide die Schutzbarriere der Haut stärken, wirkt Licochalcone A beruhigend und reduziert die Hautrötung.
  2. Verwenden Sie möglichst milde Reinigungsprodukte. Alkalische Seifen sind aggressiv zur Haut und trocknen sie aus.
  3. Beschränken Sie die Badedauer auf nur wenige Minuten und bereiten Sie das Bad mit warmen (und nicht heißem) Wasser. Verzichten Sie besser auf Schaumbäder.
  4. Tupfen Sie die Haut sanft trocken, bevor Sie die Hautcreme auftragen.
  5. Sprechen Sie mit einem Hautarzt. Generell sollten Sie die Behandlung und die Hautpflege für Ihr Baby besser genau mit ihm absprechen.

Was hilft Ihrem Baby zusätzlich bei Neurodermitis?

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. empfiehlt ab dem vierten Monat Beikost.
Auch wenn es lästig ist: Bei Sonne ist ein ausreichender Sonnenschutz unerlässlich für Ihr Kind.
Kleidung aus Baumwolle ist besser für Kinder als Wolle oder Nylon – sie sind sanfter zur Haut und reizen sie nicht.

Folgende Tipps können Ihnen ebenfalls bei der Behandlung Ihres Babys helfen:

  1. Stillen hat viele Vorteile für Mutter und Kind. Es wird empfohlen, dass für den Zeitraum der ersten 4 Monate voll gestillt werden soll. Die Empfehlung, nach dem vollendeten 4. Lebensmonat Beikost einzuführen, ist aus Gründen eines steigenden Nährstoffbedarfs sinnvoll.**
  2. Ernährung ist das A und O. Achten Sie bereits in der Klinik darauf, dass Ihr Neugeborenes ausschließlich hyperallergene Babynahrung bekommt und nicht versehentlich mit Fremdprotein gefüttert wird, z. B. mit Muttermilchersatz in Form von Kuh- oder Sojamilch.
  3. Vermeiden Sie eine Sonnenexposition Ihres Babys – vor allem in den ersten Monaten. Danach schützen Sie es beispielsweise mit dem Kids Sun Spray LSF 50+. Es ist für Babys ab 6 Monaten geeignet. Wirksamkeit und Hautverträglichkeit wurden in dermatologischen Studien – selbst bei Kindern mit Neurodermitis – nachgewiesen.
  4. Achten Sie auf hautfreundliche Kleidung. Ziehen Sie Ihrem Nachwuchs weite Kleidung aus Baumwolle oder Leinen an. Dadurch vermeiden Sie unnötige Hautreizungen. Und waschen Sie neue Kleidungsstücke Ihrer Kinder vor dem ersten Tragen mehrfach.
  5. Rauchen Sie nicht in der Nähe Ihres Kindes und vermeiden Sie, dass Ihr Baby Tabakrauch einatmen muss. Tabakrauch erhöht das Allergierisiko (insbesondere das Asthmarisiko).

Pflegeberatung

Nehmen Sie an einer Neurodermitisschulung teil. Eucerin unterstützt die Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V. (AGNES). Im Rahmen von Gruppenschulungen oder individuellen Beratungen können Sie vom Fachwissen diverser Spezialisten profitieren. Psychologen, Dermatologen, Ernährungswissenschaftler und andere Experten zeigen Ihnen, wie Sie mit dem Thema Neurodermitis bei Babys am besten umgehen. Wichtiger Hinweis: Gruppenschulungen werden von den Krankenkassen und individuelle Pflegeberatungen von Eucerin gefördert.

*lt. Leitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.)
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-027k_S2k_Neurodermitis_2015-03-verlaengert.pdf

**lt. Leitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.)
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-016l_S3_Allergieprävention_2014-07.pdf

Medizinisch geprüft

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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