Frau mit perioraler Dermatitis im Spiegel

Periorale Dermatitis – Mundrose erkennen und behandeln

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Zusammenfassung

Bei einer perioralen Dermatitis handelt es sich um eine Hauterkrankung, die sich in Form von Ausschlag um den Mund herum äußert. Stark überpflegte Haut gehört zu den Auslösern der entzündlichen Veränderung. Am häufigsten sind Frauen betroffen, die viele Pflegeprodukte nutzen und sich häufig schminken. Sonne, Stress und hormonelle Veränderungen begünstigen den Ausbruch der auch Mundrose genannten Erkrankung. Um sie zu behandeln, sollten Betroffene für einige Wochen auf Pflegeprodukte verzichten.

Definition

Was ist periorale Dermatitis?

Die periorale Dermatitis wird auch als Mundrose oder Stewardessen-Krankheit bezeichnet.  Der Begriff „Stewardessen-Krankheit“ entstand, weil Frauen mit diesem Beruf exakt in die Risikogruppe passen – sie sind trockener Luft ausgesetzt und verwenden ungeeignete Pflegeprodukte. So greifen Sie zum Beispiel zu sehr reichhaltigen Cremes oder solchen, die zu warm gelagert wurden.

Bei der Erkrankung handelt es sich um einen roten Hautausschlag am Mund, der in Form von Bläschen auftritt. Die entzündliche Hautveränderung ist zwar ungefährlich, für die meisten Betroffenen jedoch sehr unangenehm und zudem ein kosmetisches Problem.

 

Symptome

Woran erkennt man eine periorale Dermatitis?

Hauptmerkmal der perioralen Dermatitis ist der Hautausschlag in der Mundgegend – „perioral“ bedeutet „um den Mund herum“. 
Eine solche Mundrose erkennen Sie an rötlichen Erhebungen auf der Haut. Die betroffenen Stellen im Gesicht sind mit roten, leicht schuppigen Knötchen (Papeln), Bläschen (Vesikeln) und mit Eitern gefüllten Pusteln bedeckt. Charakteristisch für die periorale Dermatitis ist, dass ein feiner Rand um die Lippen herum nicht von den Hautirritationen betroffen ist.
Der Ausschlag kann neben dem Mund auch die Haut um die Augen (periokulär) und die Nase (perinasal) betreffen. Die Hautirritation sorgt bei Betroffenen für ein Spannungsgefühl, Jucken und Brennen.

Ursachen

Woher kommt periorale Dermatitis?

Frau mit perioraler Dermatitis schminkt sich im Spiegel
Periorale Dermatitis tritt häufig bei überpflegter Haut auf.

Meist sind Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren von perioraler Dermatitis betroffen, die häufig Pflegeprodukte und Make-up verwenden. Die zu intensive Nutzung ungeeigneter Pflegeartikel stört die natürliche Hautbarriere – die Haut kann Feuchtigkeit schlechter halten. Das wiederum verursacht juckende Stellen, ein unangenehmes Spannungsgefühl und Rötungen. Viele Betroffene greifen dann erst recht zu Cremes und Abdeckstift – und verschlimmern die Symptome. In diesem Fall spricht man von einer Überpflegung der Haut. Zudem kann die Verwendung von glukokortikoidhaltigen Salben die Symptome auslösen oder verstärken.

Auch bei Männern und Kindern tritt periorale Dermatitis auf. Die Symptome verstärkten sich häufig, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt war. Weitere Faktoren, die den Ausbruch von Mundrose begünstigen, sind:

  • Bakterien
  • Cortisonpräparate
  • Hormonelle Veränderungen
  • Pilzbefall
  • Stress

Wie wird periorale Dermatitis festgestellt?

Der Hautarzt kann die periorale Dermatitis meist auf den ersten Blick erkennen. In seltenen Fällen, wenn er beispielsweise Rosazea, ein Ekzem oder Akne nicht ausschließen kann, sind weitere Tests notwendig.

Ist periorale Dermatitis ansteckend?

Mundrose ist nicht ansteckend. Grundsätzlich handelt es sich um eine ungefährliche Hauterkrankung – sie lässt sich gut behandeln und es bleiben nach der Abheilung keine Narben zurück.

Therapie

Periorale Dermatitis Behandlung

Frau mit perioraler Dermatitis reinigt ihr Gesicht mit Wasser
Zur Gesichtsreinigung bei perioraler Dermatitis empfehlen sich milde Waschlotionen.

Um eine periorale Dermatitis zu behandeln, sollten Betroffene für mehrere Wochen auf Make-up und Pflegeprodukte im Bereich der gereizten Hautstellen verzichten  schließlich ist zu viel Pflege der Hauptauslöser der Erkrankung. In der Zeit dieser sogenannten Nulltherapie empfehlen sich zur Gesichtsreinigung nur warmes Wasser und ein Mikrofasertuch sowie hin und wieder milde Waschlotionen. Nach der Reinigung sollten Betroffene das Gesicht nicht abtrocknen, sondern nur sanft abtupfen. Auch die Sonne hat Einfluss auf die Haut und ihren Zustand. Direktes Sonnenlicht sollte möglichst gemieden werden, bis die Symptome verschwunden sind.

Häufig kommt es vor, dass sich die Beschwerden bei vollständigem Verzicht von Pflegeprodukten zu Beginn verschlechtern, bevor sie dann abklingen. Das macht es für viele Patienten schwierig, nicht auf die gewohnte Pflege zurückzugreifen. Für ein vollständiges Abheilen der Hautirritation ist das Weglassen ungeeigneter Produkte jedoch essenziell wichtig. Wenn Sie dennoch Rötungen abdecken möchten, greifen Sie zu kaschierender Tagespflege für sehr empfindliche Haut. Falls Betroffene in ärztlicher Behandlung sind, sollten sie die Verwendung solcher Produkte mit ihrem Arzt absprechen.

Behandlung mit Cremes

Die beste Maßnahme bei perioraler Dermatitis ist die sogenannte „Nulltherapie“. Es ist in manchen Fällen möglich, die Behandlung mithilfe von entzündungshemmenden Cremes oder Gelen zu unterstützen.

Welche Pflege ist nach der Behandlung die Richtige?

Auf lange Sicht sollten Personen, die zu Hautausschlag am Mund neigen, auf eine für sie passende ausgewogene Hautpflege achten. Geeignet sind gut verträgliche Pflegeprodukte ohne Konservierungsstoffe, Parabene, Parfüm und Alkohol – wie zum Beispiel die Produkte aus den Eucerin Pflegeserien UltraSENSITIVE und AntiRÖTUNGEN. Die Produkte enthalten antientzündliche Stoffe, die Rötungen mildern und die empfindliche Haut beruhigen. Sie eignen sich ideal als Pflege bei einer geschwächten Hautbarriere.

Hausmittel gegen periorale Dermatitis

Umschläge mit kaltem schwarzem Tee sind ein wirksames Hausmittel gegen periorale Dermatitis. Lassen Sie den Tee mindesten fünf bis zehn Minuten ziehen, damit ausreichend Gerbstoffe entstehen. Befeuchten Sie ein sauberes Baumwolltuch mit dem abgekühlten Tee und legen es für einige Minuten auf die betroffenen Hautstellen. Die Gerbstoffe des Schwarztees lindern das Spannungsgefühl der Haut und mindern Rötungen.

Tipp : Eine Ernährung mit möglichst naturbelassenen Produkten kann helfen, die Symptome der perioralen Dermatitis zu lindern. 

Wann tritt bei perioraler Dermatitis eine Besserung ein?

Meist ist schon wenige Tage nach Absetzen der Pflegeprodukte eine Verbesserung des Hautbildes zu beobachten. Nach vier bis sechs Wochen sollten die Symptome vollständig zurück gegangen sein. Narben bleiben in den meisten Fällen nicht zurück. Allerdings können immer wieder neue Schübe auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass Personen mit Neigung zu Mundrose, Pflegeprodukte verwenden, die zu ihrem Hauttyp passen und die natürliche Hautbarriere schützen. 

Medizinisch geprüft

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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