Hitzepickel – wie entstehen sie und was hilft?

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Was sind Hitzepickel (Miliaria)?

Bei Hitzepickeln (med. Miliaria, im Volksmund auch „Hitzefrieseln“ oder „Schweißpickel“) handelt es sich um kleine, durchsichtige bis blassrote und teilweise juckende Bläschen auf der Haut. Sie zeigen sich vor allem an Körperstellen, an denen sich Wärme und Feuchtigkeit stauen. Hitzeausschläge kommen im Sommer häufiger vor als im Winter. Er kann sich jedoch theoretisch zu jeder Jahreszeit bilden. Im Gegensatz zu einer Sonnenallergie entsteht die Miliaria nicht durch übermäßige Sonneneinstrahlung auf die Haut. Die Sonne ist nur sekundärer Auslöser eines Hitzeausschlags. Denn wenn es im Sommer durch die Kraft der Sonne heiß wird, schwitzen wir vermehrt, wodurch Hitzepickel leichter entstehen können. Erwachsene können ebenso betroffen sein wie Kinder, jedoch treten Hitzepickel bei Babys und Kleinkindern besonders häufig auf. Warum das so ist und was einen Hitzeausschlag verursacht, erfährst du hier.

Wie entsteht ein Hitzeausschlag?

Wie der Name schon verrät, entstehen Hitzepickel durch (angestaute) Hitze  trockene Hitze allein löst in der Regel jedoch noch keine Hitzepickel aus. Sie treten auf, wenn sich Schweiß bildet, der durch eine Verlegung der Schweißdrüsenausgänge (z. B. durch Zellreste) nicht richtig abfließen kann. Umgangssprachlich werden Hitzepickel daher auch Schweißpickel genannt. Zusätzlich kann Reibung in Hautfalten oder durch Kleidung eine Reizung verursachen.

Frau trocknet Schweiß mit Handtuch
Schweiß ist eine natürliche Temperaturregulierung des Körpers. Staut er sich an, kann durch Reibung ein Hitzeausschlag entstehen.

Schweiß bildet sich vor allem bei warmen Temperaturen, beim Sport, schwerer körperlicher Arbeit oder in warmen Innenräumen. Sind die Schweißdrüsen verstopft und mischt sich der Schweiß mit Bakterien auf der Haut, kann das Mikroentzündungen hervorrufen. Diese Form von Hitzepickeln wird (Miliaria rubra) genannt.


Hitzepickel treten vorwiegend an Stellen auf, an denen sich vermehrt Schweiß bildet oder sammelt. Dazu zählen diese Bereiche des Körpers:

  • unter den Achseln
  • im Dekolleté
  • am Rücken
  • in den Ellenbeugen und Kniekehlen
  • im Intimbereich
  • zwischen Hautfalten und manchmal auch
  • zwischen den Fingern oder Zehen.

Symptome bei Hitzepickeln

Das Hauptsymptom sind die Hitzepickel selbst. Die angestaute Feuchtigkeit, die verstopften Poren und die Reibung der Kleidung können außerdem zu starkem Juckreiz  führen. Miliaria rubra erkennst du an kleinen, rötlichen und runden „Pickeln“ an Stellen, an denen sich Schweiß gesammelt hat. Das Phänomen Hitzepickel ist keine Erkrankung, sondern eine Reizreaktion der Haut und daher in der Regel gesundheitlich völlig unbedenklich.

In seltenen Fällen können Hitzepickel ein Zeichen für eine Infektion sein. Treten sie gemeinsam mit Fieber auf, stellen sie ein sogenanntes Begleitsymptom dar. In diesem Fall ist es unbedingt notwendig, ärztlichen Rat einzuholen und einen eventuell zugrundeliegenden Infekt behandeln zu lassen.

Geeignete Hautpflege nach einem Hitzeausschlag

Durch Hitzeausschläge wird die Haut an den betroffenen Stellen irritiert. Oft entstehen Rötungen und auch einige Tage nachdem die Miliaria schon wieder abgeklungen ist, bleibt in seltenen Fällen teilweise noch gerötete, juckende und trockene Haut zurück. Du solltest unbedingt vermeiden, an dem Hitzeausschlag zu kratzen, um die Hautschutzbarriere nicht zu verletzen. Bei starkem Juckreiz kann das AtopiControl ANTI-JUCKREIZ SPRAY Abhilfe schaffen.

Haben sich die Hitzepickel zurückgebildet, ist die Haut meist noch mehrere Tage sehr empfindlich und benötigt eine spezielle Pflege. Diese sollte hautberuhigend und regenerierend wirken. Pflege deine Haut nach dem Hitzeausschlag am besten mit parfumfreien, milden Produkten. In dieser Phase braucht die Haut außerdem besonders viel Feuchtigkeit und ausreichend Lipide, welche die natürliche Schutzbarriere stärken. Zur Behandlung trockener, juckender Haut nach einem Hitzeausschlag sind Produkte wie das After Sun Sensitive Relief Gel-Creme gut geeignet. Dieses kann auch für Kinder ab 3 Jahren verwendet werden. Das milde Produkt beruhigt und regeneriert die gereizte Haut und hat einen kühlenden Effekt.

Ursachen und Lösungen für Hitzepickel bei Babys

Dass Kleinkinder und Babys öfter Hitzepickel bekommen als Erwachsene, hat zwei Hauptursachen, die zu bedenken sind:

Kleinkind mit Mutter in der Sonne
Gerade im Sommer können sich bei Kleinkindern und Babys Hitzepickel im Windelbereich bilden.

  • Zum einen können insbesondere Babys noch nicht artikulieren, dass sie schwitzen oder ihnen zu heiß ist und das Schreien wird nicht richtig gedeutet. . Auch Kleinkinder haben meist noch kein sehr ausgeprägtes Körperbewusstsein und merken daher oft zu spät, dass sie schwitzen. Im Sommer wie im Winter kann das dazu führen, dass kleine Kinder und Babys zu warm angezogen sind und über einen längeren Zeitraum schwitzen.
  • Zum anderen müssen sich bei Babys und Kleinkindern die Schweißdrüsen erst noch vollständig ausbilden. Dadurch kann sich Schweiß schneller in den noch in der Entwicklung befindlichen Drüsen festsetzen und sie verstopfen, was einen Hitzeausschlag an den typischen Stellen verursachen kann.

Hitzepickel heilen zwar auch unbehandelt binnen weniger Tage ab. Jedoch kann Babys bei Hitzeausschlag durchaus mithilfe folgender Tipps geholfen werden, um Beschwerden wie Juckreiz zu lindern:

  • Kleidung reduzieren
  • Aufenthalt in kühlerer Umgebung
  • Reichlich Flüssigkeit anbieten
  • Eventuell kann auch eine Trockenpinselung mit einer alkoholischen Zinkschüttelmixtur angewendeten werden

Wichtig: Wenn Ausschlag im Windelbereich deines Babys auftritt, kann es sich dabei um eine Windeldermatitis handeln. In diesem Fall solltest du deinem Baby zeitweise keine Windel anziehen oder diese häufig wechseln. Milde Reinigungsprodukte, das Trockenföhnen der Haut sowie die Pflege mit lipophiler Zinksalbe können dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.

Hitzepickel vermeiden – 7 Tipps

Mit diesen 5 einfachen Tipps kannst du das Risiko für Hitzepickel gut reduzieren und deren Entstehung vorbeugen:


Tipp 1

Die richtige Kleidung: Trage bei warmen Temperaturen luftdurchlässige Kleidung, die nicht am Körper klebt und aus hautfreundlichen Stoffen wie Baumwolle oder Seide gefertigt ist.

 

Frau sprüht Deo unter die Achsel
Anti-Perspirants und Anti-Transpirants verringern die Ansammlung von Schweiß, was eine gute Prävention gegen Hitzepickel sein kann.

 

Tipp 2
Geeignetes Deo: Verwende einen Anti-Perspirant bzw. Anti-Transpirant, um die Schweißbildung zu reduzieren. Diese verengen die Schweißkanäle, sodass weniger Feuchtigkeit auf der Haut entsteht und sich Hitzepickel nicht mehr so leicht bilden können. Gegen starkes Schwitzen schützt zum Beispiel der Anti-Transpirant 48 h Roll-on von Eucerin.
 
Tipp 3
Schwitzen vermeiden: Halte alle Körperstellen, die für Hitzepickel anfällig sind, möglichst trocken und tupfe Schweiß zum Beispiel sanft mit einem Handtuch ab. Sport und andere körperlich anstrengende Tätigkeiten solltest du auf die weniger heiße Tageszeit legen.

Frau trocknet sich mit Handtuch
Bei Hitzeausschlag solltest du empfindliche und anfällige Hautpartien möglichst trocken halten.

Tipp 4

Richtig duschen: Bevorzuge kurze, lauwarme Duschen gegenüber langen, heißen Bädern. Mit diesen kannst du Schweiß abwaschen und die Haut angenehm kühlen, ohne sie auszutrocknen. Achte beim Abtrocknen darauf, die Haut nicht trockenzureiben, sondern vorsichtig zu tupfen.
 
Tipp 5
Getränke: Meide nach Möglichkeit schweißtreibende Lebensmittel und Getränke wie Kaffee, Alkohol oder scharfe Gewürze.
 
Tipp 6
Mentholderivate: Das Auftragen eines Mentholderivats (z. B. in Form einer Salbe oder eines Sprays) wirkt kühlend und juckreizlindernd bei Hitzeausschlag. Achtung: In hoher Konzentration kann Menthol reizverstärkend wirken. Verwende es daher nur stark verdünnt oder greife zu Produkten wie dem AtopiControl Spray von Eucerin. Dieses enthält das Mentholderivat Menthoxypropanediol in einer hautverträglichen Menge und kühlt die Haut angenehm.
 
Tipp 7
Kühlen: Wickle zum Beispiel ein Kühlpad in ein Küchenhandtuch und lege es auf die vom Hitzeausschlag betroffene Region. Achtung: Lege Kühlpads bitte nicht direkt auf die Haut, um sie nicht auszukühlen – auch das kann zu Rötungen und gereizter Haut führen! Außerdem kannst du eine leichte Hautpflege verwenden, die du zuvor im Kühlschrank aufbewahrt hast. So kannst du größere Hautareale kühlen.

 

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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