Eingerissene Mundwinkel – Ursachen und Behandlung

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Was sind Mundwinkelrhagaden?

Frau berührt Mundwinkel mit zwei Fingern
Eingerissene Mundwinkel sind unschön, aber meist harmlos.

Eingerissene Mundwinkel, medizinisch Mundwinkelrhagaden, entstehen besonders dann, wenn die Lippen und die Haut um den Mund sehr trocken sind. Diese Trockenheit führt dazu, dass die Mundwinkel rissig werden und sich in der Folge auch entzünden können. Mundwinkelrhagaden beginnen typischerweise mit Rötungen in den Mundecken, die Haut fühlt sich häufig rau und schuppig an. Im weiteren Verlauf reißen die Mundwinkel ein, es können leichte Blutungen und Verkrustungen entstehen. Hinzu kommen unangenehme Schmerzen bei Berührung, beim Essen, Trinken, Sprechen, Lachen und Gähnen. Mundwinkelrhagaden sind ein lästiges, aber in der Regel schnell vorübergehendes Phänomen. Sie können jedoch auch zum Problem werden, wenn sie über Wochen anhalten und sich entzünden. Hier erfährst du mehr darüber, welche Auslöser und Ursachen es für eingerissene Mundwinkel gibt und wie du sie effektiv behandeln kannst.

Ursachen für eingerissene Mundwinkel

Die Lippenhaut ist sehr empfindlich. Da sie im Gegensatz zur restlichen Haut im Gesicht und am Körper keine Talgdrüsen besitzt, kann sie keinen Lipidfilm bilden. Lipide sind körpereigene Fette, die einen Teil der natürlichen Hautbarriere ausmachen. Die Hautbarriere schützt den Körper vor dem Eindringen von Schadstoffen und Bakterien, die in der Luft und im Wasser vorkommen. Da die Lippen und Mundwinkel keinen eigenen Schutzfilm bilden können, bedürfen sie besonderer Pflege.

Es gibt verschiedene Faktoren, die begünstigen können, dass die Lippen trocken oder rissig werden und die Mundwinkel einreißen.

Trockenheit als Auslöser für Mundwinkelrhagaden

Viele Menschen leiden vor allem im Winter unter eingerissenen Mundwinkeln, die oft nur langsam abheilen. Die Kombination aus kalter Außen- und trockener Heizungsluft ist die häufigste Ursache für sehr trockene Gesichtshaut – durch den fehlenden Lipidschutz sind die Lippen dann besonders anfällig.

Auch eine zu starke Sonnenexposition lässt die Mundpartie schneller austrocknen. Um dies zu verhindern, solltest du deine Lippen und Mundwinkel mit einem geeigneten Pflegestift vor Kälte und Sonne schützen. Der Eucerin Lip Active Lippenpflegestift mit LSF 20 schützt spröde und rissige Lippen und Mundwinkel gleichermaßen vor Austrocknung und UV-Strahlung.

Eingerissene Mundwinkel durch Mangel

Auch ein Nährstoff- oder Vitaminmangel kann immer wiederkehrende Entzündungen im Mundbereich hervorrufen. Dazu gehören neben Mundwinkelrhagaden auch kleine Entzündungen der Mundschleimhaut. Achte auf eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung und lasse dich bei Verdacht auf einen Mangel an Spurenelementen wie Eisen und Zink oder einen Vitaminmangel ärztlich beraten.

Neurodermitis und entzündete Mundwinkel

Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis ist ebenfalls ein häufiger Auslöser für rissige und entzündete Mundwinkel, da Neurodermitis auch im Gesicht entstehen kann. Insbesondere in Schubphasen können die Mundwinkel leicht einreißen. Hier ist der richtige Umgang mit der Erkrankung entscheidend, um Beschwerden möglichst gering zu halten. Erfahre mehr über die Ursachen und die Behandlung von Neurodermitis im Gesicht.

Herpesviren als Ursache

Eingerissene und wunde Mundwinkel können durch den Ausbruch des Herpes-Simplex-Virus entstehen. Du erkennst Herpes-Entzündungen an einer bläschenförmigen Verkrustung der Mundwinkel. Mundwinkelrhagaden, die durch das Herpes-Simplex-Virus verursacht werden, sind in der Regel wiederkehrend, können aber meist gut mit einer viruziden Salbe aus der Apotheke behandelt werden.

Weitere Ursachen für Entzündungen in den Mundwinkeln

Es gibt noch eine Reihe weiterer Ursachen für entzündete Mundwinkel, darunter

  • ein geschwächtes Immunsystem
  • Allergien
  • Stress
  • Infektionen mit Bakterien oder Pilzen, die beispielsweise über die Hände an den Mund gelangen
  • chronische Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen (z. B. Diabetes Typ I & II, Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen, …)
  • schlechtsitzender Zahnersatz – dieser kann den Speichelfluss übermäßig anregen und damit die Gefahr des Austrocknens und Einreißens der Mundwinkel erhöhen.

Was hilft gegen eingerissene Mundwinkel?

Je nachdem, welche Ursache den Mundwinkelrhagaden zugrunde liegt, sind unterschiedliche Behandlungen wirksam. In einigen Fällen, z. B. bei Bakterien- oder Pilzinfektionen und bei Viren, kann eine antibiotische bzw. viruzide Salbe aus der Apotheke helfen.
Obst und Gemüse
Sind eingerissene Mundwinkel die Folge eines Mangels, kannst du diesen mit gesunder Ernährung wieder ausgleichen.

Ist ein Mangel die Ursache für entzündete und eingerissene Mundwinkel, trägt eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten zur Lösung des Problems bei. Meist sind Mundwinkelrhagaden ein Symptom für Eisen- oder Vitamin-B2 (Riboflavin)-Mangel. Auch ein Zinkmangel kann das Einreißen der Mundwinkel verursachen. Eine ausreichende Eisen-, Zink- und Vitaminzufuhr wirkt Mangelerscheinungen wie Mundecken, fahler Haut und Tagesmüdigkeit entgegen und stärkt das Immunsystem gegen schädliche Keime, die von außen in den Körper eindringen.

Welche Hausmittel wirken gegen entzündete Mundwinkel?

Honig auf Holzspatel
Honig wirkt entzündungshemmend und kann das Abheilen eingerissener Mundwinkel begünstigen.
Als Hausmittel gegen Mundwinkelrhagaden hilft eine Mischung aus Honig und Olivenöl. Zweimal täglich aufgetragen, trocknet der Honig die eingerissene Stelle im Mundwinkel aus. Das Olivenöl pflegt die Haut zusätzlich. Honig hat zudem entzündungshemmende Eigenschaften, die Infektionen verhindern und Schmerzen lindern können.

Ein weiteres bekanntes Hausmittel gegen Entzündungen ist Kamille. Zur Schmerzlinderung bei eingerissenen Mundwinkeln kannst du ein mit Kamillentee getränktes Wattepad auf die betroffene Stelle legen. Achte dabei unbedingt darauf, das Wattepad nur einmal zu verwenden und nicht auf andere Hautpartien aufzulegen, um eventuell vorhandene Bakterien nicht zu verteilen.

Bei der Behandlung von entzündeten Mundwinkeln reichen Hausmittel allerdings oft nicht aus – in den meisten Fällen ist eine Behandlung mit topischen (äußerlich angewendeten) Arzneimitteln oder Medikamenten notwendig.

Wenn Mundwinkelrhagaden über mehrere Tage nicht heilen oder die Mundwinkel sehr häufig einreißen, solltest du ärztlichen Rat suchen.

Entzündeten Mundwinkeln vorbeugen

Mit einer gesunden Lebensweise kannst du eingerissenen und entzündeten Mundwinkeln oft gut vorbeugen. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und frische Luft. Stressabbau und gesunder Schlaf unterstützen das Immunsystem und reduzieren damit zusätzlich das Risiko von Stresssymptomen wie Mundwinkelrhagaden.

Bei bereits eingerissenen Mundwinkeln ist es wichtig, sie trocken zu halten. Werden die Lippen und Mundwinkel immer wieder mit Speichel befeuchtet, führt das dazu, dass sie noch weiter austrocknen. Liegt eine Pilz- oder bakterielle Infektion vor, kann ein feuchtes Milieu diese noch verstärken. Daher solltest du es vermeiden, dir über die Lippen zu lecken. Durch zu viel Feuchtigkeit an den Mundwinkeln weichen diese auf, was ein sogenanntes Lippen-Leck-Ekzem verursachen kann. Dabei handelt es sich um einen roten Ausschlag am Mund, bei dem die Lippen und Mundwinkel ebenfalls reißen und sich entzünden können.

Auch von salzigen, sauren oder scharfen Speisen ist abzuraten – diese reizen offene Mundwinkel nur noch mehr.

Weiterhin ist auch eine gute Lippenpflege als Prävention gegen trockene Lippen und trockene Mundwinkel wirksam. Für empfindliche, rissige Lippen empfehlen wir den Eucerin Acute Lip Balm.

Die Wirkstoffformel mit Panthenol, Licochalcone A und Glycerin beruhigt und pflegt die Haut und spendet intensive Feuchtigkeit. Der Lip Balm eignet sich auch als Pflege bei einem Lippen-Leck-Ekzem oder bei therapiebedingt ausgetrockneten Lippen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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