Psoriasis inversa in einer Achselhöhle

Psoriasis inversa - Schuppenflechte in Hautfalten

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Was ist Psoriasis inversa?

Psoriasis inversa (auch intertriginöse Psoriasis) ist eine seltene Unterform der Psoriasis vulgaris, die auch unter dem Namen Schuppenflechte bekannt ist. Die Hauterscheinungen treten bei dieser Erkrankung speziell in den Hautfalten auf.

Symptome von Psoriasis inversa

Rote Hautflecken in den Kniekehlen bei Psoriasis inversa
Psoriasis inversa tritt vor allem in den Hautfalten auf. Unter anderem auch in den Kniekehlen.

Typische Symptome der Psoriasis inversa sind rötliche Hautveränderungen in Hautfalten. Es sind also Bereiche betroffen, in denen sich Hautflächen berühren. Das ist vor allem hier der Fall:

  • Achselhöhlen
  • Analbereich
  • Bauchfalten
  • Brustfalten (unter der Brust oder auch zwischen den Brüsten)
  • Genitalbereich
  • Kniekehlen

Charakteristisch für die Psoriasis inversa sind rote, scharf begrenzte und teils nässende Hautstellen (sogenannte Plaques), die mit Juckreiz einhergehen können. Da die Haut in den Falten meist Feuchtigkeit durch Schwitzen und zusätzlich Reibung ausgesetzt ist, sind die für die Psoriasis vulgaris typischen silbernen Schuppen kein klassisches Symptom der Psoriasis inversa.

Wie wird Psoriasis inversa festgestellt?

Suche eine dermatologische Praxis auf, wenn du vermutest, Psoriasis inversa zu haben. Vorweg: Die Diagnose ist für Dermatolog*innen nicht ganz einfach zu stellen. Gerade im Anfangsstadium ist Schuppenflechte inversa nicht leicht zu erkennen, denn die Hauterkrankung kann leicht mit Ekzemen oder Pilzinfektionen verwechselt werden ‒ diese treten ebenfalls eher in Hautfalten auf und äußern sich durch ähnliche Symptome. Umso wichtiger ist es, dass du den Beginn und den Verlauf deiner Symptome sowie begünstigende Faktoren (Trigger) erklären kannst. Mögliche Trigger sind z. B. hormonelle Umstellungen (Schwangerschaft, Wechseljahre), Stress, Arzneimittel (z. B. Betablocker, Blutdrucksenker), einige Lebensmittel sowie Rauchen und Alkoholkonsum.

Die Diagnose einer Psoriasis inversa ist zudem erschwert, weil die typische Schuppenbildung meist nicht eintritt. Dermatolog*innen sollten bei der Diagnosestellung im ersten Schritt eine Anamnese (Befragung zu deinen Symptomen) durchführen. Um andere Erkrankungen ausschließen zu können, wird zudem oft ein mikrobiologischer Abstrich genommen.

Wichtig: Hinzu kommt, dass bei Psoriasis inversa das Risiko von Hautmazerationen (Aufweichen bzw. Aufquellen der Haut) besteht, was wiederum das Auftreten von Pilzerkrankungen begünstigt. Diese sollten daher durch einen Abstrich ausgeschlossen werden.

Was hilft gegen Psoriasis inversa?

Wie auch bei der Behandlung der Psoriasis vulgaris, stehen bei der Therapie der Psoriasis inversa folgende drei Bereiche im Fokus:

1. Anpassung der Hautpflege

2. Lebensweise (Gewohnheiten, Ernährung, Psyche)

3. Arzneimittel und weitere Therapieformen

1. Hautpflege bei Psoriasis inversa

Die Hautpflege sollte bei Psoriasis inversa so aussehen, dass die Hautfalten möglichst trocken gehalten werden. Nässende und entzündete Stellen können mit Farblösungen mit dem Wirkstoff Methylrosaniliniumchlorid behandelt werden. Diese wirken antiseptisch und pilzhemmend.

2. Lebensgewohnheiten bei Psoriasis inversa

Ernährung: Bei der Behandlung von Psoriasis spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Es gibt einige Lebensmittel, die sich verstärkend auf die Symptome der Hauterkrankung auswirken können. Mithilfe eines Ernährungstagebuchs kannst du nachvollziehen, welche Lebensmittel das bei dir sein können. Hinzu kommt, dass Übergewicht die Beschwerden bei einer Schuppenflechte verstärken kann. Versuche deshalb, dich möglichst ausgewogen zu ernähren und vor allem zu unverarbeiteten Lebensmitteln zu greifen.

Kleidung: Weite Kleidung, am besten aus Baumwolle, verhindert Wärme- und Feuchtigkeitsstau, die wiederum eine Reizung der Haut verursachen können.

Stress: Haut und Psyche sind eng miteinander verbunden. Stress kann die Symptome einer Psoriasis inversa verstärken - und die Hautbeschwerden können sich im Gegenzug negativ auf dein psychisches Wohlbefinden auswirken. Viele Betroffene schämen sich für ihre Hautprobleme und haben dadurch ein verringertes Selbstwertgefühl. Hier kann der Austausch mit Betroffenen helfen. Der Deutsche Psoriasis Bund e. V. gibt einen Überblick zu Selbsthilfegruppen bei Schuppenflechte in der Nähe.

3. Arzneimittel und weitere Behandlungsmethoden

In den meisten Fällen werden topische Arzneimittel zur Behandlung der Psoriasis inversa verwendet. Das sind Salben, Cremes und Tinkturen, die auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Meist kommen dann sogenannte topische Kortikoide (entzündungshemmende Cremes) oder topische Calcineurinmodulatoren zum Einsatz. Letztere sind Stoffe, die Entzündungen reduzieren und eine überaktive Immunreaktionen dämpfen. Ist die Hauterkrankung stärker ausgeprägt, kommen weitere Behandlungsmethoden wie die Lichttherapie infrage. Auch Medikamente zum Einnehmen werden bei schweren Formen der Psoriasis verschrieben. Die Behandlung sollte immer in Absprache mit Dermatolog*innen erfolgen.

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