Kind fässt sich an den Mund.

Borkenflechte: Von Symptomen bis zur Behandlung – Tipps bei einer Infektion

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Was ist eine Borkenflechte?

Bei der Borkenflechte, auch Grindflechte oder Impetigo contagiosa genannt, handelt es sich um eine oberflächliche Hautinfektion. Die betroffenen Hautstellen können durch die Erreger jucken, manchmal auch schmerzen. Am häufigsten tritt Borkenflechte bei Kindern und Kleinkindern auf – dagegen haben Erwachsene mit Borkenflechte, mit ihren Symptomen und möglichen, aber seltenen Folgeschäden durch Borkenflechte weniger zu tun. Gefährlich ist Borkenflechte in der Inkubationszeit, während der Infektion und auch danach in der Regel nicht. Dafür ist die Borkenflechte hoch ansteckend und zählt bei Kleinkindern sogar als die am häufigsten auftretende Hautinfektion. Entsprechend sind eine schnelle Reaktion bei ersten Symptomen der Borkenflechte und ein achtsamer Umgang mit der Infektion besonders wichtig. Aber wie beginnt Borkenflechte eigentlich? Welche Ursache steckt dahinter und was gilt es bei Borkenflechte, den empfohlenen Hausmitteln und der Behandlung von Borkenflechte zu beachten? In diesem Artikel erfährst du alles vom Anfangsstadium der Borkenflechte bis hin zu Maßnahmen, um der ansteckenden Hautinfektion vorzubeugen.

Ursachen von Borkenflechte

Es gibt mehrere Auslöser, die die Ursache der Borkenflechte sein können. Auch wenn Grindflechte selten gefährlich ist, kann sie schnell ausbrechen: schon die Berührung einer infizierten Person oder indirekter Kontakt über Gegenstände, an denen Erreger haften, kann die Borkenflechte übertragen. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Infektion, beträgt meistens zwischen zwei und zehn Tagen. Weil sie über eine Schmierinfektion ausgelöst wird, kommt die Borkenflechte bei Kindern und Kleinkindern am meisten vor. Zwar können auch Erwachsene Borkenflechte bekommen und auch ein höheres Alter oder andere Umstände, wie Schwangerschaft schützen vor Borkenflechte nicht – hier ist die Hautinfektion jedoch seltener. Das Risiko einer Schmierinfektion steigt unter einigen Voraussetzungen dennoch: Beispielsweise in Einrichtungen wie Gemeinschaftsunterkünften oder Sportstudios und bei einer immunsuppressiven Behandlung, bei der die Abwehrreaktion des Immunsystems für bestimmte Zwecke unterdrückt wird.

Ursache von Borkenflechte ist die Infektion mit bestimmten Bakterien, die oft zur Familie der Streptokokken oder der Staphylokokken gehören. Streptokokken sind zu 10 Prozent für Infektionen verantwortlich, Staphylokokken zu 80 Prozent. In den restlichen Fällen handelt es sich oft um Mischinfektionen. Am schnellsten gelangen Keime über kleinere Hautverletzungen, Ausschlag oder einen Insektenstich in die Haut, wo sie dann meistens schon im Anfangsstadium die Borkenflechte durch Ausschlag erkennbar machen.

Bakterien können auch über die gereizte Nasenschleimhaut, beispielsweise bei Schnupfen, in den Körper gelangen. Begünstigt werden sie durch Wärme und feuchtwarmes Klima, weshalb Kinder Borkenflechte besonders oft im Frühling oder Sommer Nachhause bringen. Mangelnde Hygiene, ein schwaches Immunsystem oder chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis können eine Infektion mit Borkenflechte, auch bei Erwachsenen, ebenfalls fördern.

Entwicklung von Symptomen: Wie beginnt Borkenflechte?

Kind mit gelber Kruste im Gesicht.
In der Regel bildet sich bei Borkenflechte eine gelbe Kruste im Gesicht – meistens rund um Mund und Nase.

Eines der ersten Symptome von Borkenflechte ist ein juckender roter Ausschlag an unbedeckten Körperstellen – oft an den Händen und im Gesicht, vor allem um Mund und Nase. Borkenflechte macht sich bereits in den ersten zwei bis zehn Tagen nach dem Anstecken bemerkbar und fällt je nach bakteriellem Erreger etwas unterschiedlich aus. Mit dem roten Ausschlag, der teilweise auch schmerzhaft auf der Haut sein kann, bilden sich kleine Bläschen, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Die Bläschen platzen nach kurzer Zeit auf – die Flüssigkeit erscheint dann eitrig. Ihren Namen hat die Grindflechte von diesem Symptom: nach dem Aufplatzen der eitergefüllten Bläschen bilden sich gelbliche Krusten auf der Haut. Die fallen nach einiger Zeit ab und hinterlassen in der Regel keinerlei Narben auf der Haut. 

Die Hautinfektion schuppt und nässt auf der Haut, weshalb die Bakterien auch so leicht durch eine Schmierinfektion übertragbar sind. Durch Berührungen und Kratzen können sich die Erreger auf den restlichen Körper verteilen. In seltenen Fällen gelangt die Grindflechte in tiefere Hautschichten oder ins Nagelbett. Die Symptome der Borkenflechte müssen nicht zwingend nur im Gesicht auftauchen – auch auf der Kopfhaut, an den Armen und Beinen können die gelblichen Krusten auftauchen. Bei der blasigen Grindflechte, auch bullöse Impetigo, können größere Hautblasen entstehen, die nicht direkt platzen. Diese können an Hals und Rumpf, etwa unter den Achseln oder im Windelbereich, vorkommen. Häufig werden folgende Formen der Borkenflechte unterschieden:

  • Kleinblasige Borkenflechte verläuft bei Erwachsenen, Kindern und jeder infizierten Person prinzipiell ähnlich. Bei der kleinblasigen Form ist die Oberfläche der Bläschen dünner, sodass die Blasen schnell platzen und stark nässen. Auf der geröteten Haut bilden sich die typischen gelben Krusten. Sie sind rot gesäumt und schuppen im Verlauf der Infektion, bis sie dann abfallen.
  • Großblasige Borkenflechte ist ebenso ansteckend. Bei dieser Form bilden sich viele Bläschen, die mit einer klareren Flüssigkeit gefüllt sind. Im weiteren Verlauf verfärbt sich die Flüssigkeit hin zu einer rahmig-eitrigen Farbe, bevor der Inhalt schließlich trüb wird und die Blasen aufplatzen. Sie hinterlassen eine feuchte Fläche, die ebenfalls mit bakteriellen Erregern besiedelt und dadurch infektiös ist. Hier bilden sich jedoch kaum Krusten.

Als zusätzliche Symptome können bei Infizierten mit einer Borkenflechte ab dem Anfangsstadium Fieber und angeschwollene Lymphknoten auftreten. Ansonsten verläuft die Hautinfektion in der Regel ohne weitere Komplikationen.

 

Anfangsstadium, Verlauf und Inkubationszeit der Borkenflechte

Kind liegt im Bett und kratzt sich am Arm.
Eltern sind verpflichtet Borkenflechte und den Verdacht darauf zu melden.

Ohne Behandlung ist Borkenflechte einige Wochen lang ansteckend, während Antibiotika die Ansteckungsgefahr in der Regel schon etwa 24 Stunden nach Beginn der Behandlung eindämmen kann. Borkenflechte ist bereits im Anfangsstadium gut erkennbar: zwei bis zehn Tage nach Ansteckung taucht der typische Ausschlag in der Regel auf und ist durch ärztliche Untersuchung schnell zu identifizieren. Gegebenenfalls kann bei der Untersuchung ein Abstrich mit der Flüssigkeit aus einer intakten Blase gemacht werden, um andere Krankheiten oder eine Pilzinfektion auszuschließen.

Ab dem Anfangsstadium der Borkenflechte dauert die Hautinfektion rund drei Wochen ohne eine Behandlung. Solange der Ausschlag und die Kruste sichtbar sind, ist die Borkenflechte weiterhin ansteckend: Der Inhalt von Bläschen und Schorf ist hochinfektiös. Kratzen am Körper kann daher die Grindflechte verbreiten und sollte möglichst vermieden werden. Wie leicht übertragbar Grindflechte ist, verrät sogar schon der medizinische Name Impetigo contagiosa – letzteres bedeutet übersetzt ansteckend. Borkenflechte hat in der Regel von der Infektion an einen milden Verlauf – dennoch sollte die Haut gut gepflegt, geschützt und die Grindflechte ernst genommen werden.

Die Zeit von der Infektion mit den bakteriellen Erregern bis zum Ausbruch der Borkenflechte, also die Inkubationszeit, ist zwar recht kurz – die Dauer der Infektion fällt dagegen in der Regel deutlich länger aus. Eine infizierte Person gilt bis zum Verschwinden der Symptome als ansteckend. Darum ist der Kontakt mit anderen Personen während der gesamten Infektion nicht zu empfehlen. Borkenflechte ist meldepflichtig und per Infektionsschutzgesetz müssen sich infizierte Personen von Kitas, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen fernhalten. Eltern von Kindern mit Borkenflechte sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Infektion oder den Verdacht einer Infektion mit Grindflechte bei entsprechenden Einrichtungen anzugeben und somit die Meldepflicht der Borkenflechte einzuhalten. Bei einer Behandlung der Borkenflechte durch Antibiotikum verringert sich nach dem Ausbruch im Anschluss der Inkubationszeit die Ansteckung der Borkenflechte auf andere Personen auf 24 Stunden nach Beginn der Anwendung.

Borkenflechte bei Erwachsenen

Jeder kann sich mit Borkenflechte infizieren – auch Erwachsene. In der Schwangerschaft ist Borkenflechte ebenfalls nicht vermeidbar, wirkt sich dann aber auch nicht anders aus als sonst. Hier gibt es also keinen Grund zur Sorge, wenn keine weiteren Symptome hinzukommen. Generell kommt eine Infektion bei Erwachsenen aber seltener vor: aufgrund der leicht übertragbaren Schmierinfektion ist die Haut von Kindern und Babys häufiger betroffen. Im Kindergarten oder der Schule kommt es häufiger zu Kontakt mit Gegenständen, an denen möglicherweise bakterielle Erreger haften. Zusätzlich wird die Hygiene wie das regelmäßige Händewaschen bei Kindern im Vergleich oft noch vernachlässigt, weshalb die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Borkenflechte bei Erwachsenen seltener ist. Auch eine überstandene Erkrankung macht nicht immun und schützt nicht vor einer neuen Infektion mit Grindflechte.

Behandlung: Was kann man bei Borkenflechte tun?

Frau mit Salbe im Gesicht.
Die Anwendung von Pflegeprodukten können helfen, die Hautbarriere stabil zu halten und das Risiko von Hautinfektionen, wie die Borkenflechte, zu verringern.

Zu Komplikationen, beispielsweise eine Ausbreitung der Grindflechte in tiefere Hautschichten, kommt es auch ohne Behandlung sehr selten. Trotzdem ist ein ärztlicher Rat empfehlenswert – insbesondere, wenn die Haut bereits empfindlich ist oder eine chronische Erkrankung wie Neurodermitis vorliegt. Hier ist ein ärztlicher Rat besonders wichtig, da die Hautbarriere durch die chronische Hauterkrankung nicht vollständig intakt oder dadurch anfälliger für Infektionen ist. Durch das Kratzen, das mit dem Juckreiz einer chronischen Hauterkrankung wie Neurodermitis oft einhergeht, können Bakterien leichter in die Haut eindringen. Generell kann die geschwächte Hautbarriere von Neurodermitis-Patienten und Patientinnen den Heilungsverlauf der Borkenflechte schwächen. Erwachsene wie auch Kinder können hier durch passende Pflegeprodukte nachhelfen. Die AtopiControl Lotion von Eucerin macht die Haut elastischer, unterstützt ihre Regeneration und stärkt die natürliche Barrierefunktion der Haut. Die Anwendung kann Juckreiz und Spannung lindern und mit ihrer Wasser-in-Öl-Formel das Risiko von Hautirritationen minimieren.

Bei einer unbehandelten Borkenflechte können selten Folgeschäden, beziehungsweise Verschlimmerungen auftreten. So kann es zu einer Lymphadenitis, also einer Entzündung der Lymphknoten, kommen. Aber auch eine Konjunktivitis – eine Bindehautentzündung, die ebenfalls durch eine Infektion mit Staphylokokken oder Streptokokken ausgelöst werden kann – oder eine Sepsis können entstehen.

In Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gibt es zum Glück mehrere Möglichkeiten für eine Behandlung der Borkenflechte: Bei kleinem Ausschlag sind antibiotikahaltige Salben meistens der effektivste Weg, um die Symptome der Borkenflechte einzudämmen. Der Ausschlag sollte nicht berührt und die Salbe daher am besten mit einem Holzspatel oder mit Handschuhen aufgetragen werden. Wenn möglich, sollte die Haut nach dem Auftragen abgedeckt werden. Dazu eignen sich beispielsweise Mullbinden. Bei einer großflächigen Grindflechte oder mehreren Körperstellen mit Borkenflechte, werden für die Behandlung auch Antibiotika-Tabletten genutzt. Hier kann es im Vergleich zu einer antibiotischen Salbe jedoch eher zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden kommen.

Bei Borkenflechte können Hausmittel ebenfalls ein Unterstützer im Alltag sein. Die Anwendung von Pflegeprodukten und die ärztliche Betreuung sind hingegen wissenschaftlich belegt effektiv und sollten für die Behandlung von Borkenflechte primär beachtet werden. Um Symptome von Borkenflechte zu lindern, kann Teebaumöl als Tinktur oder Wickel hilfreich sein. Auch Manuka-Honig und Aloe Vera werden als Hausmittel bei Borkenflechte genutzt und empfohlen. Bei Hausmitteln solltest du aber unbedingt vorsichtig sein: Probiere jedes Produkt vor der Anwendung auf einer gesunden Hautfläche aus, um Allergien ausschließen zu können.

Borkenflechte vermeiden: 3 Tipps zur Vorbeugung

Frau wäscht sich die Hände.
Regelmäßiges Händewaschen kann das Risiko einer Infektion durch bakterielle Erreger verringern.

Bakterielle Erreger können jede Person infizieren. Da die Borkenflechte sehr ansteckend ist und sich leicht durch eine Schmierinfektion überträgt, gibt es keine Möglichkeit, die Hautinfektion im Alltag komplett zu vermeiden. Dennoch können Hygienemaßnahmen und achtsames Verhalten vorbeugen und beim Umgang mit einer infizierten Person helfen. Keime gelangen besonders schnell über Ausschlag, kleinere Verletzungen oder Stiche in die Haut. Der Schutz der Hautbarriere, insbesondere im Fall einer chronischen Hauterkrankung, sind somit bereits hilfreich, um das Risiko einer Hautinfektion zu verringern. Diese Hygiene-Tipps können bereits helfen:

1. Regelmäßiges Händewaschen mit einem Waschfluid mit hautphysiologischem pH-Wert vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch und nach Aktivitäten im Freien ist immer empfehlenswert. So stellst du eine gute Hygiene sicher und verringerst das Risiko einer Infektion durch Bakterien.

2. Im Fall einer Infektion solltest du Kontakt mit dem Ausschlag sowie generell mit infizierten Personen und Gegenständen, die berührt worden sind, vermeiden. Besonders wenn du einen Ausschlag, gereizte Haut oder Verletzungen hast, solltest du vorsichtig sein.

3. Sollte das Risiko einer Infektion mit Grindflechte durch das Anstecken im Umfeld bestehen, nutze unbedingt andere Hygieneartikel – etwa Haarbüsten, Kämme und Handtücher. Benutzte Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche sollten, insbesondere bei einem Infektionsrisiko, bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

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