Person untersucht die Fußsohle mit den Händen zur Kontrolle von Hautirritationen oder Fußbeschwerden.

Was hilft gegen Fußpilz?

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Fußpilz ist hochansteckend und sollte frühzeitig behandelt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  • Zur Behandlung von Fußpilz helfen frei verkäufliche Antipilzmittel – je nach Schweregrad auch Tabletten.
  • Gute Fußhygiene, atmungsaktive Schuhe und das Vermeiden von Feuchtigkeit beugen einer Infektion vor.

Was ist Fußpilz?

Fußpilz (Tinea pedis) ist eine weitverbreitete Infektion der Haut, die durch sogenannte Dermatophyten verursacht wird – Pilze, die sich bevorzugt von Keratin ernähren, also von dem Eiweiß, aus dem unsere Haut, Haare und Nägel bestehen. Typisch ist, dass der Fußpilz zunächst in den feucht-warmen Zehenzwischenräumen auftritt, wo er Rötungen, Schuppenbildung und Juckreiz auslösen kann. Bleibt er unbehandelt, kann er sich auch auf die Fußsohlen oder den Fußrücken ausbreiten. Dringt der Pilz bis in die Nägel vor, spricht man von Nagelpilz (Onychomykose).

3 Fakten, die du kennen solltest:

  • Hochinfektiös: Bereits wenige Hautschuppen können andere anstecken.
  • Oft unbemerkt: Anfänglich fehlen Juckreiz oder sichtbare Anzeichen.
  • Widerstandsfähig: Pilzsporen überleben lange auf Textilien und Oberflächen.

Um die Ausbreitung zu verhindern, solltest du Fußpilz frühzeitig behandeln, denn die Infektion ist nicht nur unangenehm, sondern auch hartnäckig.

Ist Fußpilz ansteckend?

Ja, Fußpilz ist ansteckend. Die Infektion sollte nicht unterschätzt werden. Fußpilz kann sich leicht von Mensch zu Mensch verbreiten. Er ist sogar hochinfektiös – eine Ansteckung kann schnell und schon durch geringfügigen Kontakt erfolgen.

Deshalb solltest du bereits bei den ersten Anzeichen von Fußpilz etwas tun, damit die Infektion nicht schlimmer wird und sich nicht weiter ausbreitet. Hygiene ist wichtig, um sich selbst oder andere nicht anzustecken.

3 mögliche Ursachen von Fußpilz

Die meisten Infektionen mit Fußpilz werden durch den Fadenpilz Trichophyton rubrum verursacht. Er befällt Füße und Fußnägel, kann aber auch andere Körperstellen befallen. Neben Fadenpilzen, Hefepilzen und Sprosspilzen, können im Ausnahmefall auch Schimmelpilze Fußpilz auslösen. Hier sind drei mögliche Ursachen für Fußpilz und dessen Entstehung: 

Geschädigte Haut und geschwächtes Immunsystem

Ist die Haut geschädigt oder das Immunsystem geschwächt, können Pilze in die Haut eindringen. Die Pilzsporen überwinden die Hautbarriere und dringen in die Hornschicht ein. Dort vermehren sie sich. Ein Wachstum in tiefere Strukturen der Oberhaut führt zu einer Aktivierung des Immunsystems. Der Pilz wird zwar zurückgedrängt, äußert sich jedoch trotzdem durch Juckreiz und entzündete Stellen auf der Haut. Diese Hautpartien erneuern sich schneller, werden dicker und schuppen sich.

Übertragung durch Kontakt mit Pilzsporen

Fußpilz-Erreger werden über winzige Hautschuppen übertragen, die infizierte Personen verlieren. Diese Sporen überleben lange auf Böden, in Handtüchern oder in Schuhen. Besonders risikoreich sind feuchte Umgebungen wie Schwimmbäder, Saunen oder Gemeinschaftsduschen. Die Ansteckung kann aber auch über direkten Hautkontakt oder das gemeinsame Benutzen von Gegenständen wie Handtüchern oder Bettwäsche stattfinden.

Ungünstige Fußbedingungen im Alltag

Feuchtigkeit, Hitze und mangelnde Belüftung in Schuhen fördern das Pilzwachstum. Enge, luftundurchlässige Schuhe, synthetische Socken und starkes Schwitzen schaffen ein ideales Milieu für Pilzerreger.

Fußpilz erkennen: Symptome und Verlauf

Fußpilz zu erkennen ist nicht einfach, da die Erreger mikroskopisch klein und für das bloße Auge unsichtbar sind. Erste Hinweise liefert meist das Auftreten typischer Fußpilz-Symptome:

Frühe Symptome: Woran erkenne ich Fußpilz im Anfangsstadium?

Bei Fußpilz sind Bläschen und Abschilferungen der Hornhaut oftmals erste Anzeichen einer Infektion. Später kommt es vermehrt zu Juckreiz in den Zehenzwischenräumen. Fußpilz zwischen den Zehen äußert sich besonders häufig durch Hautirritationen, wie Rötungen und schuppende Haut. Zudem können die betroffenen Hautstellen verhornen und austrocken, sowie nässende und wunde Stellen aufweisen.

Wie sieht fortgeschrittener Fußpilz aus?

Fußpilz schreitet schnell voran. Der Verlauf ist geprägt von größer werdenden Hautpartikeln und -schuppen. Außerdem werden rotes, gereiztes Gewebe und aufgeweichte Haut unter den Schuppen sichtbar. Dadurch kann die Haut aufreißen und Bakterien können eindringen. Diese Risse tun weh und können überall am Fuß auftreten.

Sonderform: Mokassin-Mykose

Nahaufnahme trockener, rissiger Haut an der Fußsohle – möglicher Hinweis auf Fußpilz oder Hauterkrankung.
Die Mokassin-Mykose wird häufig mit trockener Haut an den Füßen verwechselt.

Eine spezielle Form von Fußpilz befällt vor allem die Sohlen und greift langsam auf die Fußkanten und den Fußrücken über. Die Haut wird trocken und schuppig. Das passiert zuerst an den Stellen, die entzündet sind. Später werden sie rot. Im weiteren Verlauf bildet sich dicke Hornhaut und es entstehen schmerzhafte Risse, vor allem an den Fersen. Diese Form wird oft nicht als Fußpilz erkannt. Stattdessen denkt man, es sei trockene Haut an den Füßen.

„Im Unterschied zu normaler trockener Haut ist die Mokassin-Mykose eine Pilzinfektion, bei der die Fußsohlen chronisch trocken, schuppig und oft gerötet sind – häufig begleitet von Juckreiz und feinen Rissen. Während trockene Haut meist nur pflegebedürftig ist, zeigt die Mokassin-Mykose keine Besserung durch normale Hautpflege und erfordert eine antimykotische Behandlung.“

Laura Schurr, Apothekerin

Fußpilz behandeln – was hilft?

Die Behandlung von Fußpilz richtet sich nach dem Schweregrad – leichte Fälle werden lokal, fortgeschrittene auch systemisch behandelt.

Lokale Behandlung von Fußpilz

Zur Behandlung von Fußpilz und anderen Pilzinfektionen werden sogenannte Antimykotika eingesetzt. Diese Wirkstoffe beeinträchtigen das Wachstum der Pilze oder töten sie ab. Häufig verwendete Wirkstoffe sind:

  • Clotrimazol: Hemmt den Aufbau von Ergosterol in der Zellwand der Pilze. Erhältlich als Creme, Lösung, Spray und Puder.
  • Bifonazol: Bleibt länger in der Haut und wirkt entzündungshemmend. Wird als Creme angewendet.
  • Terbinafin: Hemmt ein wichtiges Enzym in den Pilzen. Verfügbar als Creme, Gel, Spray und Tabletten.
Achtung: Welches Produkt man wählen sollte, hängt davon ab, wie der allgemeine Hautzustand der Füße ist. Leidest du unter starkem Fußschweiß, sind Puder oder Gele am besten für dich geeignet. Bei trockener Haut solltest du zu Cremes und Lotionen greifen, weil sie deine Haut zusätzlich pflegen. Sprays sind dann praktisch, wenn du den direkten Kontakt mit deinen Füßen vermeiden möchtest, um keine weiteren Pilzsporen zu verteilen.

Systemische Behandlung

Bei schwereren Fällen kann eine systemische Behandlung notwendig sein. Terbinafin und Itraconazol werden als Tabletten eingenommen und wirken von innen gegen die Infektion. Es ist wichtig, alle Medikamente regelmäßig und vor allem lange genug anzuwenden. Eine systemische Fußpilz-Behandlung dauert meist zwischen zwei und vier Wochen. Auch wenn die Symptome vorher verschwinden, solltest du die Therapie wie verordnet fortführen, um Rückfälle zu vermeiden.

Häufige Fragen zur Behandlung von Fußpilz

Expertentipps von Apothekerin Laura Schurr

  • Wie lange dauert die Behandlung von Fußpilz?

    Die Behandlungsdauer kann variieren, aber eine Behandlung mit Antimykotika dauert oft einige Wochen. Es ist wichtig, die Behandlung auch nach dem Abklingen der Symptome fortzusetzen, um einen Rückfall zu vermeiden.
  • Wie läuft die Diagnose von Fußpilz ab?

    Fußpilz lässt sich oft schon an typischen Symptomen erkennen. Für eine gezielte Behandlung ist jedoch die Bestimmung der Pilzart wichtig – dafür werden Hautschuppen entnommen und im Labor untersucht. Die Diagnose von Fußpilz erfolgt durch mikroskopische Analyse, Pilzkultur oder moderne molekulare Methoden. Nur so lässt sich der passende Wirkstoff gezielt auswählen, da nicht alle Pilze auf die gleiche Therapie ansprechen.
  • Wann sollte ich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?

    Bei großflächigem Fußpilzbefall, unklarer Symptomatik oder wenn die Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten nicht hilft, sollte ein Arzt konsultiert werden.

3 Hausmittel gegen Fußpilz 

Neben der medizinischen Behandlung von Fußpilz, können Hausmittel helfen, die Symptome von Fußpilz zu lindern und die Heilung zu fördern. Hausmittel ersetzen jedoch keine ärztlich verordnete Therapie, sondern können unterstützend wirken. Hier sind 3 mögliche Hausmittel zur Behandlung von Fußpilz:

Teebaumöl

Teebaumöl ist bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften. Trage einige Tropfen des Öls direkt auf die betroffenen Stellen auf und massiere es sanft ein. Achte darauf, dass du reines Teebaumöl verwendest, da verdünnte Versionen weniger wirksam sein können. Wiederhole die Anwendung zweimal täglich. 

Backpulver

Backpulver kann helfen, den Juckreiz und die Feuchtigkeit zu reduzieren, die das Pilzwachstum fördern. Streue etwas Backpulver in deine Socken und Schuhe, um die Feuchtigkeit zu absorbieren. Du kannst auch eine Paste aus Backpulver und Wasser herstellen und sie auf die betroffenen Stellen auftragen. Lass die Paste 10-15 Minuten einwirken und spüle sie dann ab. Wiederhole dies täglich.

Kokosöl

Kokosöl hat antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung von Fußpilz nützlich sein können. Massiere eine kleine Menge in die betroffenen Bereiche ein und lass es einziehen. Wiederhole die Anwendung mehrmals täglich.

Fußpilz: Vorbeugung und richtige Hygiene im Alltag

Eine gezielte Vorbeugung gegen Fußpilz kann durch gute Hygiene und geeignete Maßnahmen im Alltag erzielt werden. Hier sind einige bewährte Strategien, die dir helfen können, Fußpilz zu vermeiden:

1. Badeschuhe tragen: Trage in öffentlichen Bereichen wie Schwimmbädern, Saunen und Hotelzimmern immer Badeschuhe, um den direkten Kontakt mit Pilzsporen auf Böden zu vermeiden.

2. Füße gründlich abtrocknen: Insbesondere die Zehenzwischenräume sollten nach dem Duschen oder Baden gründlich abgetrocknet werden, da feuchte, aufgeweichte Haut Pilzen einen idealen Nährboden bietet.

3. Separates Handtuch verwenden: Verwende zum Abtrocknen der Füße ein separates Handtuch und wechsle dieses regelmäßig. Um Pilzsporen abzutöten, sollten Handtücher, Socken, Bettwäsche und Duschvorleger bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

4. Atmungsaktive Schuhe und täglicher Wechsel von Socken: Trage gut passende, bequeme Schuhe aus atmungsaktiven Materialien wie Leder oder modernen Mikrofasern. Vermeide es, Turnschuhe außerhalb des Sports zu tragen. Wähle außerdem Socken aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Wolle und wechsle sie täglich.

5. Regelmäßige Fußpflege und Kontrolle: Kontrolliere regelmäßig deine Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen auf Veränderungen. Einmal pro Woche solltest du dir Zeit für eine ausführliche Fußpflege nehmen.

6. Diabetes-Management: Die richtige Fußpflege für von Diabetes betroffene Menschen ist besonders wichtig, da sie ein erhöhtes Risiko für Fußpilz haben. Eine gute Blutzuckerkontrolle hilft, Komplikationen vorzubeugen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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