Was hilft gegen Neurodermitis im Gesicht – Anzeichen, Ursachen und Pflege-Tipps

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Zusammenfassung

Illustration of skin with symptoms of Atopic Dermatitis.
1. Die beeinträchtigte Hautbarriere lässt die Haut austrocknen und erleichtert das Eindringen von Schadstoffen und Mikroorganismen 2. Aktivierung von Immunzellen, Entzündungsreaktion 3. Juckreiz auslösende Nervenfasern

Bei Neurodermitis (auch atopisches Ekzem) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung mit typischen Hauterscheinungen. Für die Erkrankung ist keine eindeutige Ursache bekannt, jedoch gilt heutzutage als sicher, dass eine Kombination aus Veranlagung und verschiedenen Triggerfaktoren die Entwicklung einer Neurodermitis begünstigen. Die veränderten Gene führen zu einer gestörten Hautbarriere, sodass sich die Haut nicht mehr ausreichend vor äußeren Einflussfaktoren schützen kann. Neurodermitis im Gesicht ist besonders unangenehm, da Betroffene nicht nur mit den Symptomen, sondern oft auch mit mangelndem Selbstwertgefühl zu kämpfen haben. Hier erfahren Sie, wie Sie Neurodermitis im Gesicht behandeln, Schübe hinauszögern und Symptome lindern können.

Durch welche Ursachen entsteht Neurodermitis im Gesicht?

Die Ursache von Neurodermitis ist ein Zusammenspiel von Veranlagung und Umweltfaktoren, die als Triggerfaktoren eine Rolle spielen. Durch die beeinträchtigte Hautbarriere kommt es gerade bei trockenem Klima oder Heizungsluft zu einem verstärkten transepidermalen Feuchtigkeitsverlust. Da keine Heilung für Neurodermitis bekannt ist, ist das Vermeiden dieser Auslöser kombiniert mit einer Stärkung der Hautbarriere durch intensive Hautpflege essenziell, um akute Schübe möglichst zu verhindern.

Smoggy looking city.
Das Leben in Regionen mit höherer Umweltverschmutzung erhöht das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken.

Externe Triggerfaktoren für Neurodermitis im Gesicht sind unter anderem:

  • Kälte
    Kaltes Klima erhöht das Risiko für Neurodermitis. Gesicht und Hände sind der Kälte oft mehr ausgesetzt als der Rest des Körpers.
  • Trockene Luft
    Besonders im Winter leiden Neurodermitiker durch Heizungs- und Außenluft, die die Haut zusätzlich austrocknen, vermehrt unter Schüben. Besonders der dünnen Gesichtshaut macht trockene Luft zu schaffen.
  • Umweltgifte
    In Städten, wo die Luftverschmutzung hoch ist, tritt Neurodermitis häufiger auf. Auch hier ist besonders das Gesicht den Schadstoffen ausgesetzt.
Pollen wehen von Pusteblume
Auch einige Pollen können Hautveränderungen triggern und Neurodermitis-Symptome verstärken.

  • Pollen
    Diejenigen Pollen, die Heuschnupfen verursachen, zählen auch zu den sogenannten Neurodermitis-Provokationsfaktoren. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) rät Neurodermitikern deshalb, sich bei Pollenflug besonders zu schützen.

 

 

Wie zeigt sich Neurodermitis im Gesicht?

Neurodermitis tritt typischerweise in Phasen auf. Im schubfreien Intervall ist die Gesichtshaut trocken bis sehr trocken, leicht schuppig und stellenweise gerötet. Für Betroffene ist es wichtig, ihre Gesichtshaut auch in dieser Zeit gut zu pflegen, um die Hautbarriere zu stabilisieren und die Abstände zwischen den Schüben zu verlängern.

Besonders unangenehm kann Neurodermitis an den Lippen mit ihrer dünnen, empfindlichen Haut sein.
In akuten Schüben ist die Haut rot bis tiefrot, extrem trocken, schuppig und kann sogar wund sein. In den meisten Fällen besteht dann auch ein ausgeprägter Juckreiz.

Häufige Stellen für Neurodermitis im Gesicht:

  • Wangen
  • Stirn
  • Lippen
  • um den Mund
  • um die Augen 
  • hinter den Ohren und am Ohrläppchenansatz
  • am Kopf  und auf der Kopfhaut

Betroffene leiden häufig unter trockenen, rissigen und aufgesprungenen Lippen oder eingerissenen Mundwinkeln. Ebenfalls ein verbreitetes Problem bei Neurodermitis an den Lippen ist das sogenannte Lippenleck-Ekzem, eine häufig schmerzhafte entzündliche Rötung um den Mund.

Sowohl physisch als auch psychisch belastend sind die Schubphasen. Die Gesichtshaut juckt leicht bis stark, erscheint rot bis dunkelrot, uneben bis geschwollen, entzündet und schuppig. Manchmal blutet die Gesichtshaut sogar leicht. 

Während eines akuten Schubs kann zusätzlich zu einer stets erforderlichen Basis-Hautpflege die Anwendung einer intensiven Hautpflege in Kombination mit arzneilicher Behandlung erforderlich werden.

Die Symptome Trockenheit, Juckreiz und Entzündungen können auch bei überempfindlicher Gesichtshaut auftreten. 

Typische Symptome von Neurodermitis im Gesicht:

  • Die Haut ist sehr bis extrem trocken und gerötet. Dies lässt sich nicht beheben, sondern höchstens lindern.
  • Die Haut neigt zu Schuppung, Verdickung und Rissbildung.
  • Bei länger bestehender Neurodermitis kann es zur Vergröberung des Hautreliefs (Lichenifikation) kommen.
  • Sie leiden unter Juckreiz im Gesicht.
  • Es zeigen sich rote trockene Flecken im Gesicht.
  • Die Hauterscheinungen treten in Schüben auf.

Ziehen Sie einen Arzt oder Dermatologen hinzu, wenn Sie über Ihre Hauterscheinungen unsicher sind.

 

Neurodermitis bei Babys

Bei Babys ist das Auftreten von Milchschorf eine frühe Form von Neurodermitis im Gesicht und am Kopf. Es tritt meist im dritten Lebensmonat auf, selten auch schon früher. Vor allem an den Wangen, manchmal im ganzen Gesicht und auch am behaarten Kopf kommt es zur Bildung eines papulovesikulären Erythems (Hautrötung) und Krusten- und Schuppenbildung. Die Eucerin AtopiControl GESICHTSCREME ist für Neurodermitis bei Kindern ab 3 Monaten geeignet und pflegt die Gesichtshaut mit beruhigendem Licochalcone A. Erfahren Sie mehr über Neurodermitis bei Babys und Neurodermitis bei Kindern

Die Folgen von Neurodermitis im Gesicht

Genauso wie die Probleme, die durch die Irritationen selbst entstehen, kann Neurodermitis weitere physische und psychische Probleme nach sich ziehen.

Psychische Beschwerden

Woman's profile with red skin in cheak area.
Neurodermitis im Gesicht kann zu verschiedenen physischen und psychischen Problemen führen. Betroffene fühlen sich oft gestresst und leiden unter mangelndem Selbstvertrauen.

Zu den psychischen Folgen des atopischen Ekzems zählen zum Beispiel Schlafmangel, Stress und mangelndes Selbstbewusstsein. Gerade bei Neurodermitis im Gesicht fühlen sich Betroffene häufig im Alltag eingeschränkt – was sie anziehen oder essen sollen, welches Make-up sie auswählen und an welchen Aktivitäten sie teilnehmen können.

Entzündungen und Hautjucken

Neurodermitische, trockene und sehr trockene Gesichtshaut kann Entzündungsreaktionen und Juckreiz hervorrufen. Intensiver Juckreiz führt zu häufigem Kratzen, was die natürliche Schutzbarriere der Haut zusätzlich schwächt, den Juckreiz weiter verstärkt und die Gefahr von Infektionen erhöht. Dies führt zu erneuten Reizungen, Jucken und Entzündungen, wodurch sich die Neurodermitis im Gesicht weiter verschlimmert. Mit einer passenden Hautpflege, die die Hautbarriere stärkt und den Juckreiz lindert, können Sie diesen Teufelskreis durchbrechen.

5 Tipps zur Hautpflege bei Neurodermitis im Gesicht

Die Gesichtshaut ist besonders sensibel – daher empfiehlt es sich, nur Pflegeprodukte zu verwenden, die auch an Neurodermitis-Patienten getestet wurden. Die Gesichtshaut ist oftmals so gereizt, dass sie sich rötet und unangenehm spannt.
Beachten Sie die folgenden Tipps, wenn Sie unter Neurodermitis im Gesicht leiden:

1. Gesichtsreinigung bei Neurodermitis

Woman applying cream on her left cheak.
Für schnelle Linderung ist in der Apotheke Hydrokortison erhältlich. Es ist jedoch nicht für den langfristigen Gebrauch geeignet und sollte nur „im Notfall“ ohne ärztlichen Rat aufgetragen werden. Besser, Sie suchen vor der Anwendung einen Dermatologen auf!

 Ungeschminkte Haut mit reichlich Wasser und ggf. mit einer milden, duftstofffreien Waschlotion wie der Eucerin UltraSENSITIVE Reinigungslotion reinigen. Danach das Gesicht mit einem weichen Handtuch leicht abtupfen und eincremen. Make-up mit einem sanften Reinigungsprodukt wie der Eucerin DermatoCLEAN [HYALURON] Reinigungsmilch für trockene und empfindliche Haut entfernen. 

Vorsicht bei Peelings und Masken! Diese können die Haut bei Neurodermitis im Gesicht unnötig reizen und sollten daher besser vermieden werden.

2. Tagespflege und Make-up

Woman relaxing with eye pads on both eyes.
Aus ganzheitlicher Sicht: Auch Stress kann die Hauterscheinungen von Neurodermitis verstärken. Versuchen Sie also Ruhe zu finden. Für eine Entspannung zwischendurch eignen sich z. B. kühlende Augenpads – am besten „wirkstofffrei“.

Die Gesichtspflege sollte Rötungen mindern, die Haut beruhigen und bei Bedarf auch mehrmals täglich aufgetragen werden können. Die Creme sollte als regelmäßige Tages- und Nachtpflege ebenso geeignet sein wie als Grundlage für Make-up. Produkte mit Omega-6-Fettsäuren wie die Eucerin AtopiControl GESICHTSCREME haben sich hier bewährt. 

3. Gesichtsrasur bei Neurodermitis

Eine gute Rasiercreme sollte bei Männern keine Irritationen nach der Rasur hervorrufen. Anstelle klassischer After Shaves verwenden Sie besser spezielle Cremes für Neurodermitis und trockene Haut (z. B. Eucerin AtopiControl GESICHTSCREME).

4. Schminken mit Neurodermitis im Gesicht

Tragen Sie Make-Up möglichst nur auf eine geeignete Unterlage auf – am besten eine gut verträgliche Tagescreme. Das Make-up sollte nicht direkt auf geröteten und entzündeten Stellen verwendet werden. Während eines Schubs sollte besser ganz auf Make-up verzichtet werden. Nutzen Sie in Schubphasen nur eine Gesichtspflege z.B. eine Akuthilfe wie die Eucerin AtopiControl AKUTPFLEGE CREME,  bis die Haut sich wieder beruhigt hat.

5. Geeignete Pflege für Neurodermitis an den Lippen

Gerade in den Wintermonaten leiden Neurodermitiker häufig unter trockenen, rissigen und aufgesprungenen Lippen bzw. eingerissenen Mundwinkeln. Bei regelmäßiger Anwendung (mehrmals täglich) können hier spezielle Lippenpflegeprodukte helfen – z. B. Eucerin Acute Lip Balm

Ziehen Sie bitte einen Arzt oder Dermatologen hinzu, wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie mit Ihren Hauterscheinungen umgehen sollen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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