Frau untersucht ihren Scheitel im Spiegel

Neurodermitis auf der Kopfhaut: Was tun, um Schüben entgegenzuwirken?

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Typische Symptome einer Neurodermitis (atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem), wie trockene, juckende und zu Entzündungen neigende Haut, können sich auch auf der Kopfhaut zeigen. Betroffene eines atopischen Ekzems auf der Kopfhaut haben häufig mit unangenehmen Beschwerden zu kämpfen. Denn zu den belastenden Symptomen der Neurodermitis kommen Schwierigkeiten hinzu, die bei der Pflege der Kopfhaut entstehen.

Was unterscheidet Kopfhaut von normaler Haut?

Liegende Frau mit geschlossenen Augen.
Unsere Kopfhaut verfügt über ganz besondere Eigenschaften: Sie ist dicker und die vielen Haare schützen uns vor der Sonne.

Als Teil der sogenannten „Kopfschwarte“ – ein Gewebeverbund, der das gesamte Schädeldach überzieht – ist die Kopfhaut deutlich dicker als die übrige Haut des Körpers. Zudem stehen hier etwa 100.000 Haarfollikel sowie Talg- und Schweißdrüsen dicht an dicht.

In erster Linie dient die Kopfhaut dem Schutz unseres wichtigsten Körperteils – des Kopfes. Zusätzlich ist sie an der Regulierung unseres Wasserhaushalts und unserer Körpertemperatur beteiligt. Außerdem bietet die dichte Behaarung einen Schutz vor Sonneneinstrahlung.

Diese Eigenschaften können die Pflege der Kopfhaut deutlich erschweren und stellen insbesondere für Betroffene von Neurodermitis am Kopf eine große Herausforderung dar.

Herausforderungen eines atopischen Ekzems auf der Kopfhaut

Neben belastenden Symptomen wie starkem Juckreiz, Spannungsgefühlen, Schmerzen beim Bürsten der Haare oder nässenden Ekzemen, die bei einer Neurodermitis am Kopf auftreten können, stehen Betroffene vor weiteren Herausforderungen, die neurodermitische Schübe begünstigen können. Denn durch die Haare und die besonderen Eigenschaften der Kopfhaut herrschen völlig andere Bedingungen als bei der restlichen Körperhaut. Dabei handelt es vorwiegend um:

  • Ein warmes Milieu:
    Im Sommer und bei heißen/sommerlichen Temperaturen kommt es auf der Kopfhaut zu verstärkter Schweißbildung. Es entsteht ein feuchtwarmes Mikroklima, das einen perfekten Nährboden für Bakterien und Pilze bietet. Diese können dazu beitragen, dass ein neurodermitischer Schub ausgelöst wird.
  • Den Einlass für Reizstoffe:
    Die zahlreichen Haarfollikel ermöglichen ein Eindringen von Reizstoffen, wie Pollen, Umweltgiften oder reizenden Inhaltsstoffen von Shampoos und Stylingprodukten, in den Körper. Dadurch kann die Kopfhaut stark belastet werden.
  • Eine begrenzte Auswahl an Pflegeprodukten:
    Das Auftragen und Verteilen von Pflegeprodukten ist auf der Kopfhaut deutlich schwieriger als auf dem Rest des Körpers. Reichhaltige Cremes oder Salben, die den Symptomen einer Neurodermitis entgegenwirken können, kommen meist nicht infrage, da die Haare das Auftragen behindern. Die Pflege der Kopfhaut bei Neurodermitis erweist sich deshalb als besonders schwierig.
  • Chemikalien-Rückstände:
    Nach dem Haarewaschen können leicht Shampoo-Reste auf der Kopfhaut verbleiben, wenn nicht wirklich gründlich ausgespült wird. Bei ungeeigneten Shampoos kann dies zu Brennen oder Jucken führen und die Symptome verschlimmern.

Neurodermitis am Kopf bei Babys und Säuglingen

Eine Frühform der Neurodermitis auf dem Kopf kann auch bei Babys und Säuglingen auftreten. Der sogenannte Milchschorf kann sich etwa ab dem dritten Lebensmonat auf dem Kopf des Kindes äußern. Die auftretenden Symptome (insbesondere unangenehmer Juckreiz) schränkt betroffene Kinder häufig in ihrem Wohlbefinden ein.

Tritt Milchschorf auf, kann es sich um ein Frühsymptom der atopischen Dermatitis handeln. Außerdem steigt das Risiko von Betroffenen, im Verlauf ihres Lebens eine Neurodermitis zu entwickeln.

Hängt Neurodermitis auf der Kopfhaut mit Haarausfall zusammen?

Neurodermitischer Ausschlag am seitlichen Haaransatz.
Die entzündlichen Symptome einer Neurodermitis können die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln behindern.

Für ein gesundes Haarwachstum ist die Versorgung mit Nährstoffen besonders wichtig. Wird die Kopfhaut durch eine Neurodermitis oder andere Hautveränderungen – z. B. Schuppenflechte – gestört, kann sich das auch auf die Haare auswirken. Denn durch auftretende Symptome wie Trockenheit und Entzündungen können die Haarwurzeln nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Dadurch ist die Versorgung der Haare über die Kapillaren in der Haarwurzel eingeschränkt – diffuser Haarausfall und dünner werdendes Haar sind oft die Folge. Ein möglicher Haarausfall kann neben der entzündlichen Hautveränderung auch mechanisch über ein erschwertes Haarekämmen verursacht werden.

Betroffene können sich dadurch zusätzlich in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt fühlen, was häufig vermehrten Stress zufolge hat. Dieser kann im Umkehrschluss als Neurodermitis-Trigger fungieren, was die Beschwerden verschlimmern kann. Daher gilt es, eine geeignete Pflegeroutine und Therapiemöglichkeit zu finden, die die Symptome des atopischen Ekzems auf der Kopfhaut lindert.

Hinweis: Stellst du auf deiner Kopfhaut Neurodermitis-Symptome fest, wende dich an eine dermatologische Praxis. Eine Neurodermitis kann im Frühstadium meist deutlich besser behandelt werden. Halte dich in jedem Fall an die Pflegehinweise deines Arztes oder deiner Ärztin.

Empfohlene Pflegeprodukte bei Neurodermitis auf der Kopfhaut?

Frau kratzt sich am Hinterkopf
Bei der Pflege sollte unterschieden werden zwischen schubfreien Phasen und akuten Neurodermitis-Schüben.

Im Gegensatz zu anderen Körperstellen kann die Kopfhaut nicht mit Pflegecremes und Salben behandelt werden. Daher haben Betroffene von Neurodermitis am Kopf nur eine begrenzte Auswahl an Pflegeprodukten, die den Symptomen entgegenwirken können. Zudem tritt Neurodermitis üblicherweise in Schüben auf, was sich ebenfalls auf die Pflege der Kopfhaut auswirkt und sie erschwert.

Denn während es in einer Schubphase in erster Linie darum geht, akute Symptome wie Juckreiz und Spannungsgefühle auf der Kopfhaut zu lindern, gilt es in schubfreien Phasen die Kopfhaut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Daher wird häufig empfohlen, therapiebegleitend Pflegeprodukte zu verwenden, die gezielt Symptomen trockener und juckender Kopfhaut entgegenwirken.

Die Wahl des richtigen Shampoos

Wenn du unter Neurodermitis auf der Kopfhaut leidest, solltest du bei der Auswahl deines Shampoos darauf achten, dass nicht selbst Auslöser für Beschwerden ist oder diese sogar verschlimmert. Vermeide deshalb reizende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Silikone, Parabene, Duft- oder sonstige Zusatzstoffe, die deiner Kopfhaut schaden könnten.

Empfehlenswert sind dabei insbesondere Shampoos wie das Eucerin DermoCapillaire Kopfhautberuhigende Urea Shampoo. Das milde Shampoo ohne Duftstoffe ist perfekt auf die Bedürfnisse trockener und juckender Kopfhaut abgestimmt. Es reinigt mild und spendet dank den hauteigenen Feuchthaltefaktoren Urea und Lactat der Kopfhaut intensive Feuchtigkeit. Darüber hinaus ist das Shampoo mit Polidocanol angereichert, um unangenehme Juckreizbeschwerden zu lindern.

Geeignetes Haartonikum für zusätzliche Pflege

Neben der Nutzung eines Shampoos können auch spezielle „Leave-on“-Produkte verwendet werden, um Beschwerden von Neurodermitis am Kopf zu lindern. Zur Pflege der Kopfhaut haben sich Haartonika (auch Tonics genannt) bewährt. Sie werden nach dem Waschen auf die trockene oder feuchte Kopfhaut aufgetragen und nicht wieder ausgespült. Dadurch können pflegende Inhaltsstoffe gut in die Haut einziehen und ihre Wirksamkeit optimal entfalten.

So auch das Eucerin DermoCapillaire Kopfhautberuhigende Urea Intensiv-Tonikum. Es wurde speziell für Menschen mit trockener und juckender Kopfhaut entwickelt und bildet eine ideale therapiebegleitende Pflege bei Neurodermitis auf der Kopfhaut. Die angenehme, nicht klebende Formel spendet langanhaltende intensive Feuchtigkeit. Dank Urea und Lactat werden zudem Irritationen wirkungsvoll beruhigt und Juckreiz gelindert. Dadurch wird der Zustand der Kopfhaut spürbar verbessert.

Pflegetipps bei Neurodermitis am Kopf

Neben geeigneten Pflegeprodukten ist der richtige Umgang mit der Kopfhaut wichtig, um neurodermitische Schübe am Kopf hinauszuzögern und die Haut nicht zusätzlich zu belasten. Achte dabei insbesondere auf:

  1. Umgang mit Wasser:
    Da der übermäßige Kontakt mit Wasser die natürliche Hautschutzbarriere angreift, gilt generell: eher duschen statt baden. Allerdings solltest du nicht häufiger als einmal am Tag duschen, da dies ebenfalls der Haut schaden kann. Wenn du die Möglichkeit hast, die Intensität des Wasserstrahls an deinem Duschkopf zu beeinflussen, reduziere sie auf ein Minimum – ein harter Wasserstrahl kann die Kopfhaut zusätzlich reizen.
  2. Umgang mit Hitze und Reibung:
    Hitze ist ein essenzieller Faktor, der dazu beiträgt, die Haut auszutrocknen. Bei Neurodermitis auf der Kopfhaut solltest du daher versuchen, nicht zu viel Hitze zu nutzen. Wasche deine Haare möglichst bei lauwarmer Temperatur (unter 32° Grad), da zu heißes Wasser deine Kopfhaut unnötig reizen kann – gleiches gilt für zu kaltes Wasser. Wenn es dir möglich ist, solltest du deine Haare außerdem an der Luft trocknen lassen. Denn die Hitze beim Föhnen trocknet die Kopfhaut zusätzlich aus und kann Beschwerden verschlimmern. Wenn es nicht anders geht, föhne deine Haare auf niedrigster Stufe. Nach Möglichkeit solltest du ganz auf den Lockenstab oder das Glätteisen verzichten. Achte auch darauf, deine Haare nach dem Duschen nicht trocken zu rubbeln. Durch die entstehende Reibung wird die Kopfhaut zusätzlich gereizt. Wickle stattdessen ein Handtuch um deinen Kopf und lass die Haare vortrocknen.
  3. Umgang mit Haarpflege- und Stylingprodukten:
    Wenn du ein Shampoo mit pflegenden Wirkstoffen verwendest, lass es etwa 2 Minuten einwirken, damit sich volle Wirkung entfalten kann. Achte darauf, es mit ausreichend Wasser gründlich wieder auszuspülen. Ebenfalls solltest du deine Haarpflegeprodukte nicht zu häufig wechseln, damit sich die Kopfhaut besser auf die Produkte einstellen kann. Findest du ein Produkt, das deinen Bedürfnissen entspricht und das deine Haut gut verträgt, solltest du dieses beibehalten. Auf reizende Stylingprodukte, Haartönungen oder Haarfärbemittel solltest du bestenfalls ganz verzichten, wenn du von Neurodermitis auf der Kopfhaut betroffen bist.

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