Eine Frau trägt mit einem Finger Creme auf ihr Gesicht auf, auf dem starke Akne zu sehen ist.

Akne-Ursachen: Diese Trigger-Faktoren beeinflussen Akne

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Wie bildet sich Akne?

Schematische Darstellung eines eitrigen Pickels. Man sieht ein Haar mit Haarfollikel und einer gefüllten Talgdrüse.
Seborrhö und Hyperkeratose führen dazu, dass zu viel Talg produziert wird und die Ausführungsgänge verstopfen.

Die Akne beginnt mit nicht sichtbaren entzündlichen Veränderungen in der Haut, sogenannten Mikrokomedonen. Diese sind nur mikroskopisch nachweisbar und die Entzündungsreaktionen verstärken sich erst im weiteren Verlauf. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich eine Akne im Jugendalter entwickelt oder im Erwachsenenalter in Form einer Akne tarda auftritt. Akne tarda weist in der Regel Komedonen wiederum ohne Entzündungssymptome auf.

Bei den Ursachen einer sichtbaren Akne können hormonelle Veränderungen, Umwelteinflüsse, aber auch Medikamente eine Rolle spielen. Sie führen zu einer Zunahme der Hornzellenproduktion (Hyperkeratose) und der Talgproduktion (Seborrhö).

Letzteres ist die Grundlage für das Wachstum von Bakterien, die schließlich die sichtbaren Entzündungen (Pickel) entstehen lassen. Parallel zur Hyperkeratose kommt es dann zur übermäßigen Verhornung und ungenügenden Abschuppung abgestorbener Zellen. Diese verstopfen die Ausführungsgänge der Talgdrüsen und stören beziehungsweise unterbrechen den Abfluss des Talgs – es entstehen die typischen Mitesser. Hier erfährst du ganz genau, wie Pickel entstehen.

Welche Ursachen können zu Akne führen?

Akne ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren verursacht wird. Zu den Hauptursachen und Auslösern gehören hormonelle Veränderungen, genetische Veranlagung, bestimmte Medikamente und Umweltfaktoren. Durch das Verständnis dieser Ursachen kann man gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Ausprägung der Akne zu verringern.
Hier eine Übersicht über mögliche Auslöser und Ursachen einer Akne:

Der Einfluss von Ernährung auf Akne

Donuts mit bunten Streuseln und Schokoglasur, die in einer Box liegen
Lecker, aber leider nicht unbedingt gut für die Haut: Milchprodukte und zuviel Zucker können Akne-Symptome verstärken.

Die richtige Ernährung bei Akne wird viel und häufig diskutiert. Nur: Es existieren bis heute keine Studien, die eindeutig belegen oder widerlegen, dass bestimmte Lebensmittel schädlich oder förderlich bei Akne sind.

Trotzdem wird ein enger Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung vermutet. Viele Experten empfehlen, folgende Lebens- und Genussmittel möglichst zu reduzieren:

  • Kuhmilch und entsprechende Produkte wie Joghurt, Käse etc.
  • Produkte mit hohem Zuckergehalt, z. B. Milchschokolade, Süßigkeiten, gezuckerte Softdrinks wie Cola und Limonaden

Pickel und Rauchen

Eine Frau sitzt vor einem Tisch und hält in der einen Hand eine rauchende Zigarette und in der anderen ein Glas mit Rotwein.
Zigaretten schaden nicht nur der Lunge, sondern auch der Haut.

Rauchen gilt als Risikofaktor bei Akne. Zigaretten setzen viele entzündungsfördernde Substanzen frei, außerdem verengen sich durch das Rauchen die Blutgefäße und die Haut wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Das weist darauf hin, dass Rauchen sowohl den Beginn als auch den Verlauf einer Akne-Erkrankung fördert.

Eine durchgeführte Untersuchung unter 1000 Frauen ergab zudem, dass der Anteil der Akne-Betroffenen unter den Raucherinnen deutlich höher war (ca. 40 %) als unter den Nichtraucherinnen (ca. 10 %)* – ein deutlicher Hinweis auf den Zusammenhang von Rauchen und Akne.

* British Journal of Dermatology 2007 157, pp1040–1085

Medikamente als mögliche Akne-Auslöser

Eine Frau hält eine Tablette in der einen und ein Wasserglas in der andere Hand.
Es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, von denen bekannt ist, dass sie unreine Haut verstärken können

Bestimmte Medikamente sind dafür bekannt, Akne zu begünstigen. Dazu gehören Antidepressiva, Antiepileptika und Steroide. Darüber hinaus kann übermäßiger Gebrauch von Androgenen die Entstehung von Akne begünstigen. Bekannt ist in diesem Zusammenhang die typische Anabolika-Akne, eine unter Bodybuildern verbreitete Begleiterscheinung von Anabolika-Ge- und Missbrauch.

Bei einer längeren Einnahme von Medikamenten, wie zum Beispiel Antibiotika, kann auch die Darmflora in Mitleidenschaft gezogen werden – mit Auswirkungen auf die Haut.

Auch eine längere Anwendung von Cortison-Präparaten oder Antidepressiva kann die Ursache für eine Akne sein.

Hinweis: Wenn du auf die längerfristige Einnahme von Arzneimitteln angewiesen bist und Veränderungen der Haut feststellst, hole dir unbedingt ärztlichen Rat ein. Gegebenenfalls bekommst du ein anderes Arzneimittel verordnet.

Kosmetik und Make-up bei Akne

Nahaufnahme des Gesichts einer Frau, die Make-Up auf ihre Augenpartie aufträgt.
Achte bei der Auswahl deines Make-ups darauf, dass es deine unreine Haut nicht verschlimmert

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor für Akne ist Haut-Kosmetik bzw. Make-up. Viele Produkte, gerade solche mit hohem Öl- oder Fettanteil, sind eher ungeeignet und verstopfen die Talgdrüsen. Als Folge kann der produzierte Talg nicht ausreichend abfließen und es bilden sich Komedonen.

Bei Akne ist die Auswahl der richtigen Produkte entscheidend. Vermeide Hautpflege und Make-up, die komedogen sind und die Poren verstopfen können. Der Begriff Komedogenität beschreibt, wie stark ein Produkt dazu neigt, Komedonen (Hautunreinheiten) zu verursachen. Wähle Produkte, die als nicht komedogen gekennzeichnet sind. Diese verstopfen die Poren weniger wahrscheinlich. Informiere dich am besten über spezielle Pflege bei Akne und geeignetes Make-up für Akne-anfällige Haut. 

Tipp: Wenn du abends ohne Abschminken ins Bett gehst, darfst du dich über neue Pickel morgens nicht wundern. Doch du brauchst es auch nicht zu übertreiben – allzu häufiges Waschen beschädigt den Säureschutzmantel deiner Haut. Auch das kann Entzündungen begünstigen. Empfehlenswert ist, die Haut zweimal täglich mit einem milden Syndet (synthetische Detergentien, beziehungsweise Tenside) mit hautphysiologischem pH-Wert zu reinigen.

Zudem ist bekannt, dass öl- oder chlorhaltige Produkte, die in einigen Branchen und Berufen angewendet werden, zur Entstehung von Akne beitragen können.

Stress kann Ursache für Akne sein

Frau mit gestresstem Gesichtsausdruck hat den Kopf zur Seite geneigt und reibt sich mit den Fingern über das linke Auge.
Zu viel mentaler Stress fördert Akne und unreine Haut.

Einige Forscher machen bestimmte Hormone, die bei Stress ausgeschüttet werden, für eine Verschlimmerung von Akne verantwortlich. Andere verdächtigen entzündungsfördernde Stoffe, die im gestressten Körper entstehen. Darüber hinaus nimmt die Geschwindigkeit der Wundheilung unter Stress deutlich ab.

Vor allem langanhaltende seelische Anspannung tut der Haut nicht gut, weshalb Akne unter Stress "aufblühen" kann. Und wenn dann auch noch genau diese Pickel wiederum für psychologischen Stress sorgen, ist der Teufelskreis perfekt.

Druck und Reibung auf der Haut können Akne begünstigen

Auch durch ständigen Druck oder Reibung auf der Haut kann Akne sich verschlimmern – beispielsweise durch zu enge oder berufsbedingte Kleidung (Kinnriemen, Helme, Stirnbänder, Gesichtsschutz etc). Auch hierdurch wird der ausreichende Talgabfluss behindert, sodass Pickel und Mitesser entstehen können.

Außerdem kann sich Schweiß ansammeln und es kann zu juckenden Hautirritationen kommen. Wer sich jetzt viel kratzt oder auf den Stellen herumdrückt, sollte darauf gefasst sein, dass dies nicht unbedingt zu einer Verbesserung beiträgt.

Sonne und Akne

Eine junge Frau mit heller Haut hält sich die Hand über den Kopf, um Sonnenstrahlen abzuschirmen.
Wenn du unter Akne leidest: Vorsicht mit zu viel Sonne, denn UV-Strahlung kann Akne verstärken.

Beim Thema Sonne und Pickel gehen die Meinungen auseinander. Die meisten Fachleute sind sich einig, dass UV-Strahlung eine Akne verschlechtert – einige Betroffene haben jedoch manchmal den Eindruck, dass ihr Hautbild sich verbessert.
Zusätzlich machen viele Aknemedikamente die Haut lichtempfindlich. Auch durch Peelings und Dermabrasionen wird die Hautoberfläche empfindlicher. Und durch zu intensive Sonnenbestrahlung steigt das Risiko von Hautverfärbungen wie Pickelmalen, einer Art von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen.

Wir empfehlen daher, die Sonne nur in Maßen zu genießen. Und nicht vergessen: die Haut mit einem passenden Pflegeprodukt vor der Sonne schützen – z. B. mit Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme LSF 30.

Darüber hinaus gibt es weitere Einflüsse. Dazu zählen genetische Faktoren, mitunter Insulinresistenz, Verhornungsstörungen und psychische Faktoren. Zudem ist das Wachstumshormon Insulin-like-growth-factor1, das in der Pubertät wichtig ist, bei Aknebetroffenen erhöht.

Unsere Tipps gegen Akne

Akne-Erkrankungen sind genauso individuell wie wir alle. Auf die Ursachen und Auslöser bezogen heißt das: Was dem einen sehr gut hilft, kann bei dem anderen möglicherweise nichts bewirken – aber auch umgekehrt! 
Die beste Empfehlung, die wir dir an dieser Stelle geben können: Probiere es einfach aus!

  • Als Raucher*in wird deine Gesundheit es dir danken, wenn du aufhörst oder zumindest deinen Zigarettenkonsum reduzierst.
  • Es kann einen Versuch wert sein, weniger Milchprodukte oder Zucker zu dir zu nehmen.
  • Hast du schon einmal deine Kosmetikprodukte durchgesehen? Lasse die mit hohem Fett- oder Öl-Anteil erst einmal stehen.
  • Wenn du viel Stress hast, kann ein entspannender Ausgleich guttun.
  • Wenn du bestimmte Medikamente einnehmen musst, hole dir ärztlichen Rat ein – vielleicht gibt es Alternativen.

Nur durch kontinuierliches Ausprobieren über mehrere Wochen hinweg kannst du herausfinden, welche der verschiedenen Einflussfaktoren für dich im Speziellen relevant sind und dein Hautbild verbessern können.

Übrigens: Informationen, die in den sozialen Medien kursieren, sind in vielen Fällen nicht ganz korrekt. Bei Unsicherheiten in Bezug auf Akne informiere dich am besten bei seriösen Quellen und hole dir im Zweifel ärztlichen Rat.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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