Pigmentflecken entfernen – Lernen Sie die verschiedenen Methoden kennen

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Rosig, rein und frei von Makeln wie Pigmentflecken, Narben oder Pickeln – diesem Idealbild einer schönen, gesunden Haut huldigen die Menschen bereits seit Jahrhunderten. Doch was, wenn sich hier und da doch mal ein paar Pigmentflecken zeigen? Kein Problem, denn inzwischen existieren eine ganze Reihe von Möglichkeiten, störende Pigmentflecken entfernen zu lassen.

Wir stellen Ihnen hier unterschiedliche Therapien gegen Pigmentmale und Sonnenflecken vor – von kosmetischen Hautpflegeprodukten über chemische Peelings bis hin zu IPL- und Laser-Technologien. Und wir verraten Ihnen außerdem, wie Sie mit Make-up und Schminke ein wenig nachhelfen können.

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Die hier beispielhaft genannten Methoden sind sehr wirksam, die meisten bedürfen aber der Anwendung durch geübtes Fachpersonal – am besten durch einen Arzt oder unter ärztlicher Kontrolle. Nur so können das Risiko einer post-inflammatorischen Hyperpigmentierung, vor allem bei Betroffenen mit dunkel pigmentierter Haut, und das Risiko einer fehlerhaften Beurteilung des zu behandelnden Pigmentflecks minimiert werden.

Cremes und andere Mittel

Pigmentflecken entfernen mit Cremes

Vor einer Behandlung ist die Tiefe der Hyperpigmentierung sorgfältig zu bestimmen, da diese die geeignete Therapie bestimmt. Alters- oder Sonnenflecken lassen sich häufig mithilfe von kosmetischen Hautpflegeprodukten reduzieren. Hier existieren verschiedene Wirkstoffe mit ganz unterschiedlichen Ansätzen. Ein wenig Zeit sollte man allerdings all diesen Stoffen zugestehen – sichtbare Ergebnisse sind meist erst nach einigen Wochen zu erkennen.

Thiamidol stoppt die Melaninproduktion

Dr. Ludger Kolbe, Chief Scientist Photobiology in der Beiersdorf Forschung und Entwicklung erklärt: „Durch Tests konnte es uns gelingen, nach zehn Jahren Forschung und Entwicklung unter 50 000 getesteten Pflegewirkstoffen einen so außerordentlich effektiven wie Thiamidol zu finden.“ Thiamidol setzt am Ursprung der Hyperpigmentierung an, nämlich der Melaninsynthese, und zeigte in allen Tests überragende Ergebnisse – sowohl in vitro, in vivo als auch in einer Split-Face Studie mit Probanden. Die Studien belegen: Die neue Eucerin Anti-Pigment Pflegeserie mit Thiamidol mildert Pigmentflecken signifikant – erste Ergebnisse sind bereits nach zwei Wochen regelmäßiger Anwendung zu sehen.

Kojisäure hemmt die Melaninbildung

Der Wirkstoff soll das Melanin in der Haut besser verteilen und hat eine hemmende Wirkung auf die Produktion des dunklen Farbstoffes. Bei regelmäßiger Anwendung gehen die Flecken nach etwa zwei Monaten zurück. Kojisäure gilt als relativ sicherer Wirkstoff mit wenigen Nebenwirkungen. Viele Produkte mit Kojisäure haben einen zusätzlichen Lichtschutzfaktor, um gleichzeitig der Bildung neuer Flecken vorzubeugen.

Dioic Acid verlangsamt die hauteigene Melaninbildung

Der Wirkstoff reduziert die Flecken in den betroffenen Hautpartien. Hat die Creme gleichzeitig einen hohen Lichtschutzfaktor, wird zudem die Entstehung neuen Melanins in der Haut verhindert. Etwas Geduld muss man mitbringen: Die ersten Ergebnisse zeigen sich bei regelmäßiger Anwendung nach etwa vier Wochen.

Azelainsäure verringert die Pigmentstörungen

Der Wirkstoff hemmt auf direktem Weg das für die Melaninbildung verantwortliche Schlüsselenzym und verringert dadurch die Pigmentstörungen. Für ein optimales Ergebnis die betroffenen Hautstellen zweimal täglich behandeln und gleichzeitig einen hohen Sonnenschutz mit SPF 50 benutzen. Nach etwa zwei bis drei Monaten sollten die Flecken verblassen. Allerdings kann Azelainsäure die Haut irritieren und Entzündungen auslösen.

Vitamin-A-Säure (Tretinoinum)

Cremes mit diesem Wirkstoff sind verschreibungspflichtig und können nur vom Arzt verordnet werden. Bei regelmäßiger Anwendung sollen die Pigmentflecken nach etwa sechs Wochen verblassen. Ein Nachteil von Vitamin-A-Säure ist, dass sie die Haut reizen kann und lichtempfindlicher macht. Dadurch kann es unter Umständen zur Bildung neuer Pigmentflecken kommen.

Tretinoin steht jedoch im Verdacht, Geburtsschäden auslösen zu können, und wird daher für schwangere und stillende Frauen nicht empfohlen. 

Vitamin C

Vitamin-C-Derivate sind ebenfalls wirksam gegen Hyperpigmentierungen. Sie werden zumeist in Kombination mit anderen Wirkstoffen verwendet, da Vitamin C in wässrigen Lösungen instabil ist.

Essig, Backpulver & Co.

Pigmentflecken mit Hausmitteln entfernen?

Die Wirksamkeit von Hausmitteln zur Entfernung von Pigmentflecken ist umstritten.

Für die Wirksamkeit anderer Behandlungsmöglichkeiten mit Hausmitten wie Jojobaöl, Zitronensaft, Essig, Backpulver oder das Einhalten einer zuckerfreien Diät gibt es keine ausreichenden Belege aus wissenschaftlichen Studien.

Unabhängig davon, welche Methode oder welchen Wirkstoff Sie zur Behandlung Ihrer Pigmentflecken bevorzugen: Achten Sie immer darauf, dass Sie täglich ein Produkt mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, um die Neuentstehung von Pigmentflecken zu verhindern.

Chemische Mittel

Chemische Peelings gegen Pigmentflecken

Pigmentflecken lassen sich häufig schon mithilfe spezieller Hautpflegeprodukte entfernen.

Bei einem chemischen Peeling wird die oberste Hautschicht von verhornten Zellen befreit, das regt die Neubildung neuer Hautzellen an und lässt den Teint insgesamt gleichmäßiger erscheinen. Fruchtsäure-Peelings gelten dabei als besonders effektiv gegen Pigmentflecken – wenngleich auch aggressiv. Ein Peeling mit Vitamin-A-Säure darf beispielsweise nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, weil es bei falscher Anwendung zu bösen Hautirritationen kommen kann.

Weitere Methoden

Pigmentflecken weglasern lassen

Die Kosten einer Pigmentflecken-Entfernung per Laser können 75 bis 200 Euro pro Sitzung betragen.

Störende Pigmentflecken lassen sich auch mit einem Laser entfernen. Diese Therapie eignet sich besonders für tiefer gelegene Hyperpigmentierungen. In der Medizin werden Laser schon lange zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt, etwa in der Augenchirurgie. Auch bei der Therapie von Hautproblemen gehören sie mittlerweile zum Standard. Im medizinischen Bereich gibt es viele verschiedene Sorten von Lasern. In der dermatologischen Behandlung von Pigmentstörungen wird meist das rote Licht einer bestimmten Wellenlänge gebündelt. Dabei erreichen alle Energieteilchen zum selben Zeitpunkt die Spitze der Welle und man erhält damit den extrem energiereichen Laserstrahl. Der Laser greift zielgenau die pigmentierten Zellen der oberen Hautschicht an und schont das umliegende Gewebe.

Welche Arten von Pigmentflecken lassen sich mit Laser entfernen?

In erster Linie eignen sich alle gutartigen Pigmentflecken, die in Folge einer lokalen Pigmentanreicherung in der Epidermis entstanden sind, wie z. B. Altersflecken, für das Lasern. Sie lassen sich durch eine solche Therapie meist problemlos entfernen. Auch Sommersprossen, die auf der Nase auftreten und als störend empfunden werden, zählen dazu. Hautveränderungen wie Muttermale dürfen dagegen nicht gelasert werden. Sie werden in der Regel durch einen kleinen chirurgischen Eingriff entfernt.

Wie funktioniert die Behandlung?

Zu Beginn erfolgt eine Hautanalyse, um die Form der Pigmentstörung zu erkennen. Bei Altersflecken oder Sommersprossen kann schon eine einzige Sitzung genügen, um die unerwünschten Flecken zu entfernen. Je nach Anzahl und Größe der Pigmentstörung dauert das Lasern zwischen fünf und 30 Minuten. Eine örtliche Betäubung ist nicht nötig. Während der Sitzung verspüren die Patienten lediglich ein mehr oder weniger starkes Zwicken. Nicht angenehm, aber erträglich. Bei extremer Schmerzempfindlichkeit oder bei größeren Hautarealen kann der Arzt vor der Behandlung eine betäubende Creme auftragen.

Nach der Laserbehandlung bildet sich ein Schorf, der meist innerhalb einer Woche abheilt. Die Haut ist anfänglich noch zart und rosa. Sie muss in den ersten Wochen unbedingt vor direktem Sonnenlicht geschützt werden. Das Gesicht im Freien am besten mit einem breitkrempigen Hut schützen und zur Vorsicht eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) auftragen. Komplikationen sind selten, es kann aber sein, dass es durch die Reizung der Haut zu erneuten Pigmentierungsstörungen kommt.

Pigmentflecken per IPL-Technik entfernen lassen

Das optimale Ergebnis einer IPL-Behandlung zeigt sich nach etwa vier Monaten und kann mehrere Jahre anhalten. Kosten: ab 150 Euro pro Sitzung.

Eine Alternative zum Laser ist die Entfernung von Altersflecken mit Hilfe der IPL-Technologie (Intense Pulsed Light). Im Gegensatz zum Laser, der mit einer festen Wellenlänge arbeitet, benutzt die IPL-Technik Lichtbündel aus mehreren Wellenlängen. Der Lichtstrahl wird in Wärme umgewandelt und zerstört die entsprechende Zellregion. Wie tief der Strahl eindringt, ist von der gewählten Wellenlänge abhängig. Diese relativ neue Technik ist mittlerweile verfeinert worden und wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Spezielle Hautzentren und spezialisierte Fachärzte bieten diese Behandlung an.

Wo findet diese Methode Anwendung?

Die IPL-Technik wird in der kosmetischen Dermatologie hauptsächlich zur dauerhaften Haarentfernung und der Behandlung von Altersflecken eingesetzt. Sie entstehen, wenn die Haut durch langjährige UV-Strahlung geschädigt wurde, deshalb werden Altersflecken (lat. Lentigo senilis) auch Sonnenflecken (lat. Lentigo solaris) genannt. Dabei handelt es sich um eine Anhäufung von Pigmenten in der Oberhaut, Melanin aber auch Lipofuscin, ein gelblich-bräunlichen Pigment, welches als Abbauprodukt des Zellstoffwechsels entsteht. Normalerweise wird es vom Körper vollständig abgebaut, doch dieser Reparaturprozess funktioniert mit den Jahren und der Häufigkeit der UV-Strahlung immer schlechter – und so bleibt das Pigment als Altersfleck zurück. Die Verfärbungen können mehrere Millimeter groß werden und sind im Gegensatz zu vielen Muttermalen nicht erhaben.

Wie funktioniert die Behandlung und bestehen Risiken beim Lasern?

Während der Sitzung werden die Altersflecken mit hochenergetischen Lichtimpulsen beschossen. Die dunklen Farbpigmente absorbieren das Licht und wandeln es in Wärme um. So werden die pigmentreichen Zellen der Altersflecken zielgerichtet zerstört und vom Körper abgestoßen, ohne dass das umliegende Hautgewebe erhitzt oder zerstört wird. Nach der Sitzung kommt es zu einer hauchdünnen Schorfbildung und Verdunkelung der behandelten Stellen. Der Hautton normalisiert sich aber schnell und der Schorf fällt meist innerhalb einer Woche von allein ab.

 Wie lange die Behandlung dauert und ob sie wiederholt werden muss, richtet sich nach der Anzahl und der Intensität der Pigmentflecken. In der Regel dauert eine Sitzung etwa 10-15 Minuten.

Die Behandlung gilt insgesamt als risikoarm. Hinterher kann es zu einer leichten Rötung und leichten Schwellung kommen, die aber meist nach wenigen Stunden abklingen. Alles, was die Haut stark durchblutet (z. B. Sport oder Sauna), sollte unmittelbar nach dem Eingriff vermieden werden. Zudem ist es wichtig, in den nächsten Wochen die Sonne zu meiden und die Haut mit einer Sonnencreme (mindestens LSF 30) zu schützen.

Pigmentflecken mit Make-up kaschieren

Gutes Make-up ist sicherlich die einfachste Möglichkeit, störende Pigmentflecken unsichtbar zu machen – doch nicht jede Haut verträgt solch kaschierendes Make-up.

Früher war Schminke ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten. Heute ist Schminken eine Selbstverständlichkeit, die für jeden bezahlbar ist. Und die moderne Kosmetikindustrie bietet für (fast) jedes Hautproblem die passende Lösung an. So kann man mit Make-up kleine Makel wie Pigmentflecken leicht kaschieren oder zumindest überspielen. Wichtig sind hierfür in erster Linie Concealer (to conceal = verdecken) und ein Make-up mit guter Deckkraft.

Ebenmäßigen Teint schminken

Für ein perfektes Ergebnis zunächst das Gesicht mit einer guten Feuchtigkeitscreme (z. B. Anti-Pigment von Eucerin) eincremen. So vermeidet man trockene Stellen, die nachher beim Make-Up zu Unregelmäßigkeiten und scheckigen Stellen führen können. Danach einen Concealer auftragen. Das kann ein Abdeckstift oder eine Creme sein. Einige eignen sich zum großflächigen Kaschieren, andere eher für das punktgenaue Abdecken von Pickelchen oder braunen Flecken. Welches Produkt sich am besten eignet, ist individuell verschieden. Wer unsicher ist, kann sich in einer Parfümerie oder bei einer Kosmetikerin beraten lassen. Bei Altersflecken sollte man ruhig Make-Up und Concealer mit einer hohen Deckkraft wählen. Den Concealer mit den Fingern in die Haut einarbeiten. Darüber das Flüssig-Make-Up auftupfen und wie eine Creme gleichmäßig im Gesicht verteilen. Wenn nötig, nochmals Concealer auf die braunen Flecken auftragen. Zum Schluss das Gesicht mit Puder mattieren.

Die Alternative: Camouflage-Make-up

Eine Alternative zu diesem klassischen Make-up ist Camouflage-Make-up. Wie der Name (Camouflage = Tarnung) es bereits andeutet, handelt es sich dabei um ein hoch deckendes und stark pigmentiertes Make-up, das selbst Tätowierungen verschwinden lassen kann. Nach dem Auftragen der Feuchtigkeitscreme wird die Camouflage-Creme mit den Fingerspitzen auf die Haut aufgetragen und gut verteilt. Darüber kommt Fixierpuder. Je nach Produkt ergänzt noch ein normales Make-up den Look. Wichtig, damit es natürlich wirkt: alle Übergänge gut verwischen. 

Medizinisch geprüft

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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