Ein Finger trägt weiße Sonnencreme punktuell auf die Haut auf.

Mineralische oder chemische Sonnencreme

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Mineralische Sonnencreme reflektiert UV-Strahlen direkt auf der Hautoberfläche und dringt daher nur bedingt in die Haut ein.
  • Im Gegensatz dazu ziehen chemische Sonnencremes in die Haut ein und wandeln UV-Strahlen in Wärme um.
  • Beide Varianten haben spezifische Eigenschaften, wobei mittlerweile vielfach Mischformen erhältlich sind, bei denen chemischer Sonnenschutz durch mineralische Inhaltsstoffe ergänzt wird.

Was ist mineralische Sonnencreme?

Mineralischer Sonnenschutz (auch als physikalischer Sonnenschutz bezeichnet) ist die Bezeichnung für Sonnencremes, die anorganische Mineralien – hauptsächlich Zink- oder Titanoxid – enthalten. Sonnencremes mit mineralischen Filtern bilden eine Schutzbarriere auf der obersten Hautschicht und reflektieren schädliche UV-Strahlung. Da eine mineralische Sonnencreme nicht in die Haut einzieht, eignet sich der Sonnenschutz vor allem für Menschen mit zu Sonnenallergien neigender oder empfindlicher Haut sowie Kinder und Babys. Auch bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Rosazea  wird häufig ein mineralischer Sonnenschutz empfohlen.

Mineralische oder chemische Sonnencreme: Wie unterscheiden sie sich?

Bei der Auswahl einer geeigneten Sonnencreme hat man die Wahl zwischen zwei Wirkweisen – der chemischen oder der mineralischen Sonnencreme:

  • Mineralische Filter, wie Zinkoxid oder Titandioxid, bleiben auf der Hautoberfläche und reflektieren die UV-Strahlung wie kleine Spiegel.
  • Chemische Filter dringen in die oberste Hautschicht ein und absorbieren die UV-Strahlung, um sie in Wärme umzuwandeln.

Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist von vielen Faktoren abhängig. Zu diesen zählen unter anderem der individuelle Hauttyp. Solltest du nach dem Auftragen einer Sonnencreme Hautirritationen bemerken, wasche die Creme ab und wähle ein anderes Produkt.

Wie erkenne ich mineralische Sonnencreme?

Um zu erfahren, ob eine Sonnencreme chemisch oder mineralisch ist, lohnt sich ein Blick auf die Verpackung des Sonnenschutzes. Befinden sich dort Begriffe, die explizit auf mineralische Filter hinweisen – z. B. „mineralisch“ oder „mineral“ – ist es ein Zeichen, dass die Sonnencreme mit Mineralfiltern ausgestattet ist.

Sollten sich keine Hinweise auf der Verpackung befinden, können die aufgelisteten Inhaltsstoffe dabei helfen, herauszufinden, ob es sich um eine mineralische oder chemische Sonnencreme handelt. Manche Sonnencremes enthalten mineralische und chemische Filter. Sollten in den Inhaltsstoffen mineralische Filter aufgelistet sein – insbesondere Titandioxid oder Zinkoxid –, kannst du davon ausgehen, dass die Sonnencreme mineralisch wirkt.

Nahaufnahme des Gesichts einer jungen Frau mit Sonnenhut, die Sonnencreme auf Nase und Wangen aufgetragen hat und am Strand ist.
Mineralische Sonnencremes legen sich auf die oberste Hautschicht, statt in sie einzudringen. Dadurch sind sie für empfindliche Haut geeigneter.

Vor- und Nachteile von mineralischer Sonnencreme

1. Sofortiger, breitbandiger Schutz
Da mineralischer Sonnenschutz einen Schutzfilm auf der Haut bildet, muss er nicht erst in die Haut einziehen, um seine Wirkung zu entfalten. Dadurch ist die Haut sofort nach dem Auftragen der Sonnencreme geschützt. Zudem sind mineralische Sonnencremes mit Zinkoxid ein wirksamer Schutz vor UVA- sowie UVB-Strahlen und decken so ein breites Spektrum ab.

2. Gute Verträglichkeit
Dadurch, dass sich die mineralischen Schutzpartikel auf die oberste Hautschicht legen, statt in sie einzudringen, ist das Risiko für Hautreizungen bei gesunder Haut sehr gering. Zudem enthalten sie keine chemischen Inhaltsstoffe, welche die Haut reizen könnten. Aus diesem Grund sind Sonnencremes mit mineralischer Wirkweise für Kinder oder empfindliche Haut oft geeigneter.

 

Achtung: Bei einer geschädigten Hautbarriere sollten kein mineralischer Sonnenschutz mit UV-Filtern auf Nanopigmentbasis verwendet werden, da diese die die Haut zusätzlich irritieren können.

3. Umweltfreundlichkeit
Mineralische Sonnencremes sind zum Teil umweltfreundlicher, da sie keine Inhaltsstoffe enthalten, welche die Ozeane und die Korallenriffe schädigen, die in einigen chemischen Sonnencremes enthalten sind. Zu diesen Inhaltsstoffen zählen insbesondere Octinoxat und Oxybenzon. Um Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen, sind alle chemischen Sonnenschutzprodukte von Eucerin ozeanfreundlich.

 

Neben den Vorteilen hat Sonnenschutz mit mineralischen Filtern auch einige Nachteile. Diese sind zum Beispiel:

 

4. Weiße Rückstände auf der Haut
Insbesondere mineralische Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor können einen dünnen, weißen Schimmer auf der Haut hinterlassen. Eine Nanopigmentbasis kann diesen Effekt jedoch reduzieren.

5. Geringere Wasser- und Schweißbeständigkeit
Da Sonnencremes mit mineralischen Filtern nicht in die Haut einziehen, weisen sie im Vergleich zu chemischen Sonnenprodukten manchmal eine geringere Wasser- und Schweißbeständigkeit auf. Achte beim Kauf von mineralischer Sonnencreme darauf, dass sie wasser- und schweißfest ist. Nach Kontakt mit Wasser – z. B. beim Baden im Meer – sollte der Sonnenschutz sicherheitshalber erneuert werden.

6. Erschwerte Anwendung
Manche Produkte mit mineralischem Sonnenschutz haben eine etwas dickere Konsistenz, was das Verteilen auf der Haut erschweren kann. Im Vergleich dazu haben chemische Sonnencremes oft eine leichtere Textur und lassen sich einfacher auftragen.

Eine Frau trägt eine dicke Schicht weiße Sonnencreme auf ihren Oberarm auf.
Mineralische Sonnencremes sind teilweise schwieriger zu verteilen und können einen dünnen, weißen Film hinterlassen.

Was ist besser: Mineralische oder chemische Sonnencreme?

Welche Art des Sonnenschutzes besser ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Beide haben spezifische Vor- und Nachteile, die man abhängig von der Situation, bei der man einen Sonnenschutz benötigt, für sich nutzen kann. So eignet sich beispielsweise für einen Tag am Strand oder draußen beim Sport meist chemische Sonnencreme besser, da sie oft wasser- und schweißbeständiger ist als rein mineralischer Sonnenschutz. Einige moderne Sonnencremes mit mineralischen Filtern bringen dieses Problem nicht mehr mit sich – sie sind genau wie chemischer Sonnenschutz wasser- und schweißfest.

Ist chemische Sonnencreme schädlich?

Einige Inhaltsstoffe in chemischen Sonnencremes stehen im Verdacht, schädlich für den Körper und die Umwelt zu sein. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du deshalb bei der Wahl deiner Sonnencreme auf die Inhaltsstoffe achten. Vermeide einen Sonnenschutz, der folgende Substanzen enthält:

  • Mikroplastik
  • Parabene
  • Chemische Filter wie Benzopheon-3, Homosalate, Octocrylen und Oxybenzon

Bitte beachte, dass potenziell schädliche Stoffe auch in mineralischen Sonnencremes enthalten sein können.

Behalte außerdem potenzielle Allergien oder Unverträglichkeiten im Blick, um deine Haut und deinen Körper nicht zusätzlich zu belasten. Sollten sich Hautbeschwerden nach dem Auftragen einer Sonnencreme auf deiner Haut bilden, wasche die Creme gründlich ab und verwende stattdessen einen anderen, für deine Haut geeigneten Sonnenschutz.

Wirksamer Sonnenschutz für jedes Hautbedürfnis

Eucerin bietet eine breite Auswahl an Sonnenschutzprodukten für unterschiedliche Hautbedürfnisse an. Da alle Sonnencremes wasserfest und frei von Mikroplastik und Octocrylen sind, sind sie sowohl unbedenklich für die Umwelt aus auch effektiv als UV-Schutz für die Haut. Ein geeigneter Sonnenschutz ist insbesondere für Babys und Kinder wichtig.

Aus diesem Grund hat Eucerin Sonnencremes speziell für die Bedürfnisse empfindlicher Kinderhaut formuliert. Das wasserfeste Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+ schützt effektiv vor UV-Strahlung und verringert dadurch das Risiko sonnenbedingter Hautschäden. Zudem enthält die leichte, hautverträgliche Formel Glycyrrhetinsärure, um die hauteigene DNA-Reparatur zu unterstützen. So bleibt empfindliche Kinderhaut effektiv vor Sonnenbrand geschützt.

Gibt es eine mineralische Sonnencreme von Eucerin?

Aktuell bietet Eucerin keine mineralische Sonnencreme an. Alle Sonnencremes und -sprays sind haut- und umweltfreundlich formuliert und bieten maximalen Schutz vor Sonnenschäden und vorzeitiger Hautalterung durch UV-Strahlen. Zudem haben die Produkte eine ultraleichte Textur, die das Auftragen erleichtert und ein klebriges Gefühl auf der Haut vermeidet.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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