Junge Frau, die sich ein feuchtigkeitsspendendes Serum mit einer Pipette auf dem Gesicht aufträgt

Was Linolsäure für deine Haut tun kann – Vorteile und richtige Anwendung erklärt

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Linolsäure ist eine essenzielle Omega-6-Fettsäure, die die Hautbarriere stärkt, Feuchtigkeit speichert und besonders trockene, empfindliche oder unreine Haut pflegt.
  • Sie wirkt entzündungshemmend, unterstützt bei Akne, Pigmentflecken und Hautirritationen und kann dabei helfen, die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut zu bewahren.
  • Als Bestandteil hochwertiger Pflegeprodukte oder Öle entfaltet Linolsäure ihre Wirkung am besten im Rahmen einer durchdachten Hautpflegeroutine.

Was ist Linolsäure?

Linolsäure ist eine Omega-6-Fettsäure, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung oder Hautpflegeprodukte zugeführt werden muss. Sie gehört zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ist ein natürlicher Bestandteil vieler pflanzlicher Öle (z.B. Traubenkernöl und Olivenöl). Linolsäure spielt eine zentrale Rolle in der Haut, da sie ein wichtiger Bestandteil der Ceramide ist – den Lipiden, die die Hautbarriere aufrechterhalten und vor Feuchtigkeitsverlust schützen. In der Hautpflege wird die Omega-6-Fettsäure besonders häufig zur Behandlung von trockener und empfindlicher Haut eingesetzt.

Linolsäure und ihre Wirkung auf die Haut

Querschnitt der menschlichen Hautschichten, der die Epidermis, Dermis und subkutane Schicht zeigt, inklusive Haarfollikel, Blutgefäße und Talgdrüsen.
Ceramide stärken die Hautbarriere in der Epidermis und schließen die Feuchtigkeit ein. Sie sind zudem wichtig für die Regeneration und Stabilisierung der tieferen Hautschichten.

Die Wirkung von Linolsäure beginnt genau dort, wo sie gebraucht wird – in der obersten Hautschicht, der Epidermis. Hier unterstützt die Fettsäure deine Haut dabei, eine starke, gesunde Schutzbarriere aufzubauen. Diese Barriere ist wie ein unsichtbarer Schild: Sie schützt deine Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen und hindert diese am Eindringen. Gleichzeitig bewahrt sie die Hautfeuchtigkeit und verhindert, dass sie entweicht.

Linolsäure ist ein wichtiger Bestandteil der Ceramide – das sind körpereigene Lipide, die wie eine Art „Kitt“ zwischen deinen Hautzellen wirken. Sie halten die Hautstruktur stabil, sorgen für Geschmeidigkeit und erhöhen die Widerstandskraft. Fehlt Linolsäure, wird die Haut oft trocken, empfindlich oder gereizt, da die Barrierefunktion geschwächt ist.


Die wichtigsten Vorteile von Linolsäure auf deine Haut:

  • Verbesserung der Elastizität: Linolsäure unterstützt die Regeneration der Hautzellen und trägt dazu bei, die Elastizität der Haut zu erhalten, was zu einem insgesamt glatteren und geschmeidigeren Erscheinungsbild führt.
  • Beruhigung von Irritationen: Die Omega-6-Fettsäure kann irritierte Haut beruhigen und eignet sich ideal für empfindliche Haut, die zu Rötungen (Erytheme) und Reizungen neigt.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Linolsäure hat entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Hauterkrankungen wie Akne oder Ekzeme zu lindern und die Haut zu beruhigen.


Die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege – z. B. mit linolsäurereichen Ölen, Seren oder Cremes – kannst du deiner Haut helfen, ihre natürliche Schutzfunktion wieder aufzubauen und dauerhaft zu stärken.

Ohne ausreichend Linolsäure verliert die Haut nicht nur Feuchtigkeit – auch ihre Fähigkeit, sich vor Umwelteinflüssen zu schützen, nimmt deutlich ab.

Dr. Simone Presto,
Dermatologin und Medical Science Managerin DACH

Linolsäure und Linolensäure: Wo liegt der Unterschied?

Auch wenn ihre Namen fast identisch klingen, unterscheiden sich Linolsäure und Linolensäure deutlich – sowohl in ihrer chemischen Struktur als auch in ihrer Wirkung auf Haut und Haare. Beide zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und spielen eine wichtige Rolle bei der Pflege trockener oder gereizter Haut. Aber:

  • Linolsäure gehört zur Omega-6-Fettsäuregruppe
  • Linolensäure ist eine Omega-3-Fettsäure

Beide wirken positiv auf Haut und Haar – aber auf unterschiedliche Weise.

Linolsäure (Omega-6): Fokus auf der Stärkung der Hautbarriere

Die Omega-6-Fettsäure ist besonders für dich geeignet, wenn:

Linolensäure (Omega-3): Entzündungshemmende Eigenschaften mit Antioxidantien

Die Omega-3-Fettsäure ist dein Go-to, wenn du mit:

Beide Fettsäuren haben ihren festen Platz in einer wirkungsvollen Hautpflege – je nach Hautbedürfnis kannst du gezielt von Linolsäure oder Linolensäure profitieren. Aber auch in Kombination können sie sich gut ergänzen – etwa in hochwertigen Gesichtsölen oder Pflegeserien für empfindliche Haut.

So hilft dir Linolsäure bei deinem Hautproblem

Die Omega-6-Fettsäure Linolsäure ist ein echtes Multitalent in der Hautpflege. Sie wirkt nicht nur unterstützend bei der Regeneration deiner Haut, sondern kann gezielt bei verschiedenen Hautproblemen helfen – ganz ohne ergänzende reizende Wirkstoffe.

Linolsäure bei trockener Haut

Gerade gegen trockene Haut kann Linolsäure Abhilfe verschaffen:

  • Sie stärkt deine natürliche Hautbarriere und hilft deiner Haut, Feuchtigkeit besser zu speichern.
  • Gleichzeitig regeneriert sie die Lipidschicht der Epidermis, die bei trockener Haut oft gestört ist.

Das Ergebnis: Weniger Spannungsgefühl und eine verbesserte Geschmeidigkeit der Haut.

Linolsäure bei Akne

Auch bei Akne ist Linolsäure eine echte Hilfe:

  • Sie ist nicht komedogen, verstopft also deine Poren nicht.
  • Außerdem hilft sie dabei, überschüssiges Sebum zu regulieren – das Hautfett wird leichter und die Poren bleiben freier.
  • Ein Mangel an Linolsäure im Talg kann zähes, verstopfendes Hautfett fördern – genau hier greift die Omega-6-Fettsäure korrigierend ein.

Langfristig kann Linolsäure also dazu führen, dass auf deiner Haut insgesamt weniger Pickel und Entzündungen entstehen.

Linolsäure gegen Pigmentflecken

Wenn du von dunklen Flecken betroffen bist oder einen unruhigen Teint hast, kann Linolsäure sanft ausgleichend wirken:

  • Linolsäure kann die Aktivität der Tyrosinase – einem Schlüsselenzym der Melaninsynthese – hemmen. Dadurch wird die übermäßige Bildung von Melanin reduziert, was bestehende Hyperpigmentierungen aufhellen und neuen Pigmentstörungen vorbeugen kann.
  • Ihre antioxidativen Eigenschaften schützen die Haut zusätzlich vor freien Radikalen, die Pigmentstörungen begünstigen.
  • Mit regelmäßiger Anwendung wird dein Hautbild ebenmäßiger und klarer – ganz ohne aggressive Wirkstoffe.

Wirkstoffe mit Linolsäure

In der Kosmetik wird Linolsäure vor allem in Form von hochwertigen, natürlichen Ölen und Fetten in bestimmten Hautpflegeprodukten zugefügt. Diese sollen die Säure direkt in die Haut einbringen. Linolsäure kommt in unterschiedlichen Formen vor – etwa als Bestandteil pflanzlicher Öle, als Lipidbaustein oder als reiner Wirkstoff.

So gelangt Linolsäure in deine Haut:

Eine lächelnde rothaarige Frau trägt mit einer Pipette ein Serum auf ihre Wange auf.
Öle bilden einen schützenden Film auf der Haut, der Feuchtigkeit einschließt und trockene Haut nachhaltig geschmeidig hält.
  • Natürliche Öle und Fette: Viele hochwertige Pflegeprodukte enthalten natürliche Trägeröle, die besonders reich an Linolsäure sind. Dank ihrer lipophilen (fettlöslichen) Struktur können diese Öle die Hautbarriere gut durchdringen und transportieren den Wirkstoff so auch in tiefere Hautschichten. Häufig eingesetzt werden Distelöl, Traubenkernöl, Hanföl und Sonnenblumenöl.
  • Phospholipide: Diese natürlichen Lipide – wichtige Bausteine deiner Zellmembranen – unterstützen als Transporthelfer die Aufnahme von Linolsäure in die Haut.
  • Reiner Wirkstoff: In INCI-Listen findest du Linolsäure oft als „Linoleic Acid“ – so wird sie gezielt und konzentriert in Cremes, Seren oder Lotionen eingesetzt.

Linolsäurereiche Inhaltsstoffe im Überblick

Nachtkerzenöl (Evening Primrose Oil):
Reich an Linolsäure und Gamma-Linolensäure unterstützt es die Hautbarriere, indem es die Feuchtigkeit in der Haut einschließt und gleichzeitig die Zellregeneration fördert, was besonders trockene und gereizte Haut beruhigt. Nachtkerzenöl ist einer der Hauptwirkstoffe in der Eucerin AtopiControl Lotion, die sich ideal für trockene, empfindliche und zu Neurodermitis neigende Haut eignet.

Traubenkernöl:
Enthält hohe Mengen an Linolsäure und hilft, die Haut geschmeidig zu halten und die Elastizität zu verbessern, indem es den Kollagenabbau verlangsamt und die Hautzellen stärkt. Produkte mit Traubenkernöl, wie der AtopiControl beruhigender leichter Balsam, sollten am besten nach dem Duschen aufgetragen werden, um die Haut bestmöglich mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie langanhaltend zu pflegen.
Neben linolsäurereichen Inhaltsstoffen gibt es auch andere Wirkstoffe, die ähnlich positive Effekte auf trockene und empfindliche Haut haben:

Ceramide:
Ähnlich wie Linolsäure stärken Ceramide die Hautbarriere und helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. Die Eucerin AtopiControl beruhigende Gesichtscreme enthält Ceramide in Kombination mit Traubenkernöl, Nachtkerzenöl sowie Süßholwurzel-Extrakt, wodurch die Haut optimal gepflegt und beruhigt wird.

Süßholzwurzel-Extrakt (Licochalcone A):
Dieser Inhaltsstoff hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die besonders empfindliche Haut schützen. Das Eucerin AtopiControl Anti-Juckreiz Spray enthält Süßholzwurzel-Extrakt und eignet sich perfekt für empfindliche Haut, die zu Rötungen, vermehrten Irritationen und Juckreiz neigt. Das Spray kühlt und beruhigt die Haut sofort und pflegt sie nachhaltig und intensiv.


Wichtig! Da Produkte mit säurehaltigen Inhaltsstoffen die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen können, solltest du immer darauf achten, ergänzend einen geeigneten Sonnenschutz zu verwenden. Je nach lokalem UV-Index und dem eigenen Hauttyp solltest du eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor (mindestens SPF 30) vor der Sonnenexposition auftragen, um die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Dies ist besonders wichtig, um weiteren Reizungen und Hautschäden vorzubeugen und die Hautgesundheit langfristig zu erhalten.

Linolsäure: effektive Hautpflege-Routine gegen trockene Haut

Eine Frau die sich lächelnd eine Feuchtigkeitscreme auf ihr Gesicht aufträgt.
Eine regelmäßige Hautpflegeroutine ist besonders bei trockener Haut unerlässlich, da diese sonst kontinuierlich Feuchtigkeit verliert und ihre Schutzbarriere langfristig geschwächt wird.

Eine geeignete Pflegeroutine mit Linolsäure bietet eine effektive Unterstützung zur Pflege trockener und empfindlicher Haut, besonders bei Hautzuständen wie Neurodermitis. Hier sind Schritte, die dir helfen können, eine passende Routine aufzubauen.

1. Reinigung:
Ein mildes Reinigungsfluid wie das Eucerin DermatoClean [Hyaluron] Mizellen-Reinigungsfluid 3 in 1 reinigt die Haut, ohne ihre natürliche Schutzbarriere zu beschädigen. Der enthaltende Wirkstoff Panthenol beruhigt deine Haut und trägt dazu bei, Reizungen zu reduzieren. Die Lotion solltest du nach der Reinigung auf die leicht feuchte Haut aufgetragen, da sie so besser in deine Hautschichten eindringen kann und sie so ideal auf die nachfolgende Pflege vorbereitet.

2. Linolsäure zur Stärkung der Hautbarriere:
Nach der Reinigung kann das Auftragen einer Lotion oder Creme mit Linolsäure wie der AtopiControl Creme von Eucerin dazu beitragen, die Feuchtigkeit in deiner Haut einzuschließen. Dank des enthaltenen linolsäurereichen Nachtkerzenöls beruhigt sie die trockene, irritierte Haut zusätzlich und schützt sie vor weiterer Austrocknung. Bei juckender, trockener und atopischer Haut, wie etwa bei akuten Schüben von Neurodermitis, bietet die Eucerin AtopiControl Akutpflegecreme schnelle Linderung der Beschwerden. Die Kombination aus Panthenol und Linolsäure wirkt verstärkend, da beide Inhaltsstoffe sich optimal ergänzen und deine Haut so gleichzeitig pflegen und reparieren.
3. Sonnenschutz:
Sonnenschutz ist ein essenzieller Schritt der täglichen Routine, um schädliche UV-Strahlen von deiner Haut abzuschirmen. Zu viel Sonne kann die trockene und empfindliche Haut weiter reizen und die Hautbarriere zusätzlich schädigen. Die Eucerin Sensitive Protect Sun Gel Creme LSF 50+ bietet einen hohen Lichtschutzfaktor, ohne deine Haut zu belasten oder weiter auszutrocknen.

Zusätzliche Tipps für die Pflege trockener Haut

Eine lächelnde Frau schäumt sich ihren Rücken unter der Dusche ein.
Die Haut sollte nach dem Duschen nicht mit dem Handtuch trocken gerubbelt, sondern nur trocken getupft und anschließend direkt eingecremt werden.

Neben der täglichen Hautpflege gibt es einfache und wirkungsvolle Tipps, die im Alltag viel bewirken können, um trockene Haut zu schützen. Bereits kleine Anpassungen können helfen, die natürliche Feuchtigkeitsbalance deiner Haut aufrechtzuerhalten und schädliche Einflüsse zu minimieren.

Eine linolsäurereiche Ernährung kann deine Haut von innen unterstützen, indem sie essenzielle Fettsäuren liefert, die – ähnlich wie geeignete Pflegeprodukte – zu einer allgemein besseren Hautgesundheit beitragen. Lebensmittel wie Nüsse, Samen (z. B. Sonnenblumen- oder Leinsamen) und pflanzliche Öle (z. B. Sonnenblumen-, Soja- oder Traubenkernöl) sind reich an Linolsäure und sollten regelmäßig in deine Ernährung integriert werden.

Aggressive Reinigungsmittel solltest du vermeiden, da sie die natürliche Schutzschicht deiner Haut schädigen können. Zudem solltest du langes, heißes Duschen umgehen, um weitere Austrocknung der Haut zu vermeiden. Stattdessen kannst du auf kurze, lauwarme Duschen in Kombination mit milden, feuchtigkeitsspendenden Reinigungsprodukten zurückgreifen.

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