Elastose – Ursache, Symptome und Behandlung sonnengeschädigter Haut
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Das Wichtigste in Kürze:
Elastose ist eine degenerative Veränderung des Bindegewebes, die eine Verdickung der Haut und tiefe Falten bewirkt. Sie wird meist durch chronische UV-Strahlung verursacht.
Solare Elastose tritt häufig im Gesicht und Nacken auf. Betroffen sind vor allem helle Hauttypen mit intensiver Sonnenexposition über viele Jahre.
Um solarer Elastose vorzubeugen, ist konsequenter Sonnenschutz das A und O. Auch antioxidative Pflegeprodukte und Verzicht auf Rauchen helfen, den Hautveränderungen entgegenzuwirken.
Elastose – was ist das?
Als Elastose bezeichnet man Veränderungen in der Struktur des Bindegewebes. Dabei bildet die Haut vermehrt elastinähnliches („elastotisches“) Material, das sie mit der Zeit dicker und unelastischer wirken lässt. Kennzeichnend sind: tiefe Falten, ein grobes Hautrelief und ein leicht gelblicher Hautton.
Elastose kann verschiedene Ursachen haben. Eine der häufigsten ist intensive und langdauernde, ungeschützte Sonnenlichtexposition, über Jahre hinweg. Diese Form wird solare Elastose genannt, auch als senile oder aktinische Elastose bekannt.
Sie tritt vor allem bei Menschen mit hellem Hauttyp auf und zeigt sich oft erst im höheren Alter, meist im Gesicht und Nacken.
Was verursacht Elastose?
Elastose kann sowohl genetische Ursachen haben als auch erworben sein.
Kennzeichnend für alle Formen der Elastose ist, dass es zu einer Degeneration des Bindegewebes und Anhäufung von unstrukturierten Kollagenfasern kommt.
Symptome: Wie erkennt man solare Elastose?
Je nach Ursache äußert sich Elastose durch unterschiedliche Hautveränderungen. Die häufigste Form ist die solare (aktinische) Elastose, die durch chronische UV-Strahlung ausgelöst wird.
Solare (aktinische) Elastose
Neben dem Gesicht und Nacken kann sich Elastose auch am Hals durch pflastersteinartige Hautareale zeigen.
Durch die fortwährende Einstrahlung der Sonne auf die Haut werden bei der solaren (aktinischen) Elastose defekte Kollagenfasern gebildet. Die elastotischen Fasern sind in ihrer Funktion stark eingeschränkt und es kommt zu folgenden Symptomen der Haut:
Verlust von Spannung und Stabilität
Bildung tiefer Falten und Furchen
„pflastersteinartige“ (rhomboide) Struktur der Haut im Nacken
Die solare Elastose entsteht vor allem bei den hellen Hauttypen I und II und ist eine Folge des Photoagings. Sie zeigt sich meist im fortgeschrittenen Alter – oft nach dem 50. Lebensjahr – und bei Menschen, die über viele Jahre hinweg oft ungeschützt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren.
Morbus Favre-Racouchot
Der Morbus Favre-Racouchot ist eine Form der aktinischen Elastose, die vor allem bei Männern im Alter von über 50 Jahren auftritt. Sie zeichnet sich durch Zysten und schwarze Komedonen („Mitesser“) im Bereich der Schläfe oder des Nackens aus. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus langjähriger Sonnenexposition und Rauchen zu dieser Hautveränderung führt.
Lineare fokale Elastose
Bei dieser sehr seltenen Art der Elastose treten an Rücken oder Rumpf horizontale, gelbliche oder rötliche Linien auf. Diese ähneln Dehnungsstreifen, sind aber tastbar und durch eine abnorme Ansammlung von elastotischem Gewebe verhärtet.
Elastose als Folge von Photoaging: Diese Begleiterscheinungen sind möglich
Elastose ist eine der sichtbarsten Folgen der extrinsischen Hautalterung: Dabei kommt es durch äußere Faktoren zum vorzeitigen Alterungsprozess der Haut – allen voran durch UV-Strahlung. In diesem Zusammenhang spricht man daher auch von „Photoaging“, der sonnenlichtbedingten Hautalterung. Neben dem Verlust von Kollagen und Elastin kann sich dieser Prozess durch weitere „Sonnenschäden“ an der Haut zeigen, wie etwa Hyperpigmentierung oder Faltenbildung.
Hautatrophie
An den Händen und am Hals machen sich Sonnenschäden eher durch Hautatrophie (Hautverdünnung) bemerkbar.
An dünnen Hautstellen wie den Handrücken, den Unterarmen und am Hals reagiert die Haut bei chronischer UV-Strahlung eher mit Atrophie (Hautverdünnung). Dabei verliert die Haut vor allem durch die altersbedingte Abnahme der Durchblutung, der Schweiß- und Talgdrüsenfunktion sowie der Fähigkeit zur Pigmentierung ihre Dicke und Festigkeit. In der Folge erscheint sie dünn und transparent mit feinen Falten.
Diese auch Pergamenthaut genannte Hauterscheinung wird hauptsächlich durch die intrinsische (angeborene) Hautalterung verursacht. Häufige, ungeschützte Aufenthalte in der Sonne beschleunigen jedoch diesen Prozess.
Faltenbildung
Sonnenexposition verstärkt die Falten vor allem um Augen und Mund.
Im Alter nimmt die Fähigkeit ab, Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. In der Folge verliert die Haut an Volumen und Straffheit, was die Entstehung von Falten begünstigt. Vermehrte UV-Strahlung fördert diesen Alterungsprozess: Sie löst oxidativen Stress durch die Bildung freier Radikale aus, der zu Zellschäden führt, sodass defekte Kollagen- und Elastinfasern gebildet werden. Zudem wird weniger körpereigene Hyaluronsäure produziert.
Falten zeigen sich vor allem an den „Sonnenterrassen“ – also Körperstellen, die besonders häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie z. B. Gesicht, Nacken, Hände sowie der Dekolleté-Bereich.
Altersflecken
Auch Sonnenflecken treten an den Hautstellen auf, die oft der Sonne ausgesetzt sind - vor allem Gesicht und Hände.
Eine weitere häufige Alterserscheinung im Zusammenhang mit Sonnenlicht ist Hyperpigmentierung, die sich in Form sogenannter Alters- oder Sonnenflecken(Lentigo solaris) zeigt. Typische Stellen für die Pigmentflecken am Körper sind sonnenexponierte Areale wie Gesicht, Arme, Beine, Hände sowie bei Frauen der Dekolleté-Bereich.
Sonnenflecken entstehen durch die vermehrte Bildung von Melanin infolge von UV-Strahlung und Sonnenbränden. Lagert sich das Pigment ungleichmäßig an, entstehen dabei dunkle Flecken, die später nicht mehr abgebaut werden und dauerhaft sichtbar sein können.
Aktinische Keratose
Nicht zu verwechseln mit der aktinischen Elastose ist die aktinische Keratose. Dabei treten rötliche Flecken und raue Schuppungen auf der Haut auf, die sich infolge langjähriger, unzureichend geschützter Sonnenexposition bilden können. Betroffen sind vor allem das Gesicht, die Glatze sowie die Hände und Unterarme.
Aktinische Keratosen stellen eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms dar, einer Form des keratinozytären Hautkrebs – auch bekannt als heller bzw. „weißer“ Hautkrebs. Sie sollten frühestmöglich ärztlich behandelt werden.
Keratinozytärer (heller) Hautkrebs
Chronische UV-Strahlung kann neben Elastose auch zu schweren Folgen wie dem Plattenepithelkarzinom (eine Form von hellem Hautkrebs) führen.
Aus der aktinischen Keratose entwickelt sich in 10-20 % aller Fälle ein Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom genannt). Dieses ist die zweithäufigste Form von hellem Hautkrebs und gehört zu den häufigsten Tumoren auf der Haut. Ein Plattenepithelkarzinom ist gekennzeichnet durch das Auftreten von gelblichen, bräunlichen oder rötlichen flachen Hautwucherungen (Hyperkeratosen) mit wallartigem Rand, die das umliegende Gewebe zerstören können. Eine rechtzeitige ärztliche Behandlung kann eine weitere Ausbreitung nahezu immer verhindern.
Hinweis: Das Plattenepithelkarzinom ist nicht zu verwechseln mit dem Basalzellkarzinom (kurz Basaliom), der häufigsten Form von hellem Hautkrebs. Dabei bilden sich gelbliche bis rötliche erhabene Knötchen mit feinen Adern und einem perlenschnurartigen Rand, die jedoch nicht aus aktinischen Keratosen entstehen.
Welche Behandlungen helfen bei Elastose?
Die schlechte Nachricht: Die Hautveränderungen bei solarer Elastose lassen sich nicht rückgängig machen, denn die defekten Fasern bilden sich nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurück. Aber: Es gibt wirkungsvolle Methoden, die das Hautbild verbessern und die typischen Symptome mildern, wie etwa Laserbehandlungen.
Zur Behandlung der aktinischen Elastose steht eine Reihe ästhetischer Verfahren zur Verfügung, darunter:
Wichtig: Diese sollten nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden.
Sonnengeschädigte Haut pflegen: Das hilft bei Elastose
Auch ohne invasive Methoden lässt sich Elastose mildern: Retinoide, Vitamin C, Hyaluronsäure und Peptide können sonnengeschädigte Haut sichtbar unterstützen. Sie fördern Zellerneuerung,stärken das Kollagennetz, spenden intensive Feuchtigkeit und mindern Pigmentflecken. Regelmäßig angewendet verbessert die Pflege die Hautstruktur Schritt für Schritt.
Produkte mit Retinoin oder Antioxidantien können dabei helfen, Falten zu mindern und das Hautbild zu verjüngen.
Topische Retinoide (Tretinoin)
Tretinoin stimuliert die Zellerneuerung und die Kollagenproduktion, was dabei helfen kann, die Hautstruktur bei aktinischer Elastose zu verbessern und Falten zu reduzieren. Es kann auch die Pigmentierung ausgleichen und dadurch das allgemeine Hautbild verjüngen.
Retinoide sind Formen von Vitamin A, das auch als Retinol bekannt ist. Eines der wirksamsten Vitamin-A-Formen ist dabei Retinsäure, die auch Tretinoin genannt wird und aus einer Metabolisierung (Umwandlung) von Retinol entsteht. Wichtig: Bei empfindlicher Haut ist Vorsicht geboten, da Retinol die Haut reizen kann.
Antioxidative Cremes (Vitamin C)
Antioxidantien wie Vitamin C neutralisieren freie Radikale, die durch UV-Strahlung freigesetzt werden und durch Schäden an Gewebe, Zellstrukturen und Molekülen die Funktion der Hautbarriere beeinträchtigen. Wie Retinol unterstützt auch Vitamin C die Kollagenproduktion und hilft durch seinen leicht aufhellenden Effekt, Pigmentflecken zu reduzieren.
Hyaluronsäure bindet Feuchtigkeit und hilft so, die Haut zu hydratisieren und geschmeidig zu halten. Damit kann sie Falten und Volumenverlust entgegenwirken. Die Eucerin Hyaluron-Filler + 3x Effect Tagespflege LSF 30 für alle Hauttypen mindert mit Saponin und Enoxolon diesen Prozess und verhilft so zu einem glatteren Hautbild.
Eine feuchtigkeitsspendende und zugleich aufhellende Wirkung auf Pigmentflecken wird durch die Eucerin Anti-Pigment Perfektionierende Körpercreme mit Hyaluronsäure und Thiamidol erreicht. Der patentierte Wirkstoff Thiamidol hemmt nachweislich die Melaninbildung und sorgt so für einen ebenmäßigeren Teint.
Peptide bauen sich aus kurzen Aminosäureketten auf und können dadurch in die obere Hautschicht eindringen. Je nach Art können sie die Hautfeuchtigkeit verbessern und sogar die Synthese von Kollagen stimulieren.
Ein wirkungsvoller Helfer im Zusammenhang mit Sonnenschäden und solarer Elastose ist der pflanzliche Wirkstoff Arctiin, der hauptsächlich aus Oligopeptiden besteht. Als Bestandteil der Eucerin-Serie Hyaluron-Filler + Elasticity regt er zusammen mit Kreatin nachweislich die Kollagenproduktion an und mildert Falten.
Wie kann ich solarer Elastose vorbeugen?
Elastose zeigt sich vor allem im Nacken und Gesicht, weshalb Sonnenschutz dort besonders wichtig ist.
Da solare (aktinische) Elastose nicht reversibel ist, sollte dieser konsequent vorgebeugt werden. Gerade für die hellen Hauttypen 1 und 2 ist es daher wichtig, auf einen sorgfältigen Sonnenschutz für die Haut durch das S-T-O-P-Konzept zu achten. Dazu gehört:
Direkte Sonneneinstrahlung nach Möglichkeit meiden und Schatten aufsuchen
Technische Maßnahmen: Arbeits-, Sport- und Spielplätze möglichst verschatten
Organisatorische Maßnahmen: Aufenthaltsdauer im Freien an den UV-Index anpassen
Persönlicher Schutz: z.B. durch schützende Kleidung, Sonnenbrille, Sonnenschutzmittel und Kopfbedeckungen. Ein Hut mit breiter Krempe oder eine Cap schützen dein Gesicht, wenn du dich in der Sonne aufhältst.
Welches Sonnenschutzmittel ist das richtige?
Auch im Schatten wirkt UV-Strahlung auf die Haut. Deshalb ist ein passender Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor wichtig, der sich gut anfühlt und zu den Bedürfnissen deiner Haut passt. Eucerin bietet spezielle Gesichtssonnencremes, die genau darauf abgestimmt sind:
Normale bis trockene Haut ist mit dem Hydro Protect Face Sun Fluid LSF 50+ optimal geschützt.
Die ultraleichte Formel spendet intensiv Feuchtigkeit und bewahrt die Haut dank antioxidativem Schutz vor UV-bedingten Schäden.
Für sehr trockene oder empfindliche Haut, auch bei Neurodermitis, eignet sich die Sensitive Protect Face Sun Creme LSF 50+.
Sie ist unparfümiert, pflegt sanft und bietet zuverlässigen Schutz.
Unreine, fettige oder zu Akne neigende Haut benötigt einen leichten, mattierenden Sonnenschutz wie die Oil Control Face Sun Gel-Creme LSF 50+.
Ihre nicht fettende, nicht-komedogene Textur hinterlässt ein angenehm leichtes Hautgefühl und gleicht das Hautbild sichtbar aus.
Haut mit ersten Fältchen oder Anzeichen von Photoaging profitiert vom Photoaging Control Face Sun Fluid LSF 50+.
Die Kombination aus hohem Lichtschutz und antioxidativem Licochalcone A schützt und polstert kleine Fältchen dank lang- und kurzkettiger Hyaluronsäure gleichzeitig auf.
3 gesunde Gewohnheiten, die deine Haut unterstützen
Eine gesunde Ernährung mit Carotinoiden und ausreichend Wasser tragen zur Gesundheit der Haut bei.
Deine Haut schützt dich jeden Tag – und du kannst sie dabei unterstützen. Diese drei Gewohnheiten helfen von innen heraus, das Bindegewebe zu erhalten und UV-bedingten Schäden wie Elastose vorzubeugen.
1. Ausreichend trinken:
Achte darauf, täglich genügend Wasser zu dir zu nehmen, um deinen Stoffwechsel zu erhalten und deine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
2. Ausgewogene Ernährung:
Eine Ernährung, die reich an Carotinoiden ist, kann die hauteigene Abwehr stärken. Carotinoide sind zum Beispiel in gelbem, orangefarbenem oder rotem Obst und Gemüse enthalten. Auch der Verzehr von Nahrungsmitteln mit Omega-Fettsäuren (unter anderem enthalten in Olivenöl und Fettfisch) sowie mit Vitamin C, Vitamin E und Flavonoiden wirken als Antioxidantien und können die Hautbarriere stärken.
3. Verzicht auf Rauchen:
Rauchen kann synergistisch mit UV-Strahlung wirken. Es hemmt unter anderem die Produktion von Kollagen- und elastischen Fasern, womit es die Hautalterung beschleunigt und Symptome von Elastose verschlechtert.
Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto
Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.